Autorius: Daniell Pföhringer Šaltinis: https://www.compact-online.de/... 2022-05-12 23:09:00, skaitė 1090, komentavo 0
Savitri Devi sah in dem deutschen NS-Führer eine göttliche Gestalt. Dabei berief sie sich auf die Mystik des alten Indien. Ein Auszug aus COMPACT-Geschichte „Das okkulte Reich“. Die absolute historische Tabuzone! Hier mehr erfahren.
Im Glauben der Hindus nehmen Götter von Zeit zu Zeit die Gestalt von Menschen an. Sie inkarnieren sich – die Inder sprechen von einem Avatar. Eine besondere Rolle nimmt dabei Vishnu ein. Er hat für das Gleichgewicht zu sorgen zwischen Brahma, dem Schöpfer, und Shiva, dem Zerstörer. Zehn Mal im Weltenlauf tritt dieser Gott in Erscheinung, und stets ist sein Ziel, die Welt vor einer großen Gefahr zu retten, die Bösen zu vernichten und die Tugendhaften zu schützen.
Kaum einem würde hier Adolf Hitler in den Sinn kommen. Doch Savitri Devi sah im Führer des untergegangenen Dritten Reiches genau das: ein «gottgleiches Individuum», das «der Dekadenz unserer Verfallszeit» den Todesstoß versetzen und eine Zeitenwende einleiten wollte. In der Kultur, auf deren Basis die europäischstämmige Wahl-Inderin ihre Ideen entwickelte, ist das Hakenkreuz schon seit Jahrtausenden ein Glückssymbol.
Savitri Devi erblickte 1905 als Maximiani Portas in Lyon das Licht der Welt. Ihre Mutter war Engländerin, ihr Vater Grieche mit französischem Pass. Sie galt als außerordentlich intelligent, studierte in ihrer Heimatstadt und in Athen Philosophie, Chemie und Mathematik. Obwohl im christlich-orthodoxen Glauben erzogen, entwickelte sie schon früh eine Aversion gegen das Christentum. Dafür war sie fasziniert vom Hinduismus und den Schriften des Vaters der indischen Unabhängigkeitsbewegung, Bal Gangadhar Tilak (1856–1920), der mit seinem Buch The Arctic Home of the Vedas (Die arktische Heimat der Veden, 1903) den Ursprung der Arier im ewigen Eis verortete. (…)
Führer-Kult: Hitler und Angehörige des Bundes Deutscher Mädel (BDM). Postkarte aus den 1930er Jahren. Foto: IMAGO / Arkivi
Nach dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs will Savitri Devi nach Deutschland gehen, um die politische Führung des Reiches zu unterstützen. Die Ausreise wird ihr jedoch von der britischen Kolonialverwaltung in Indien verwehrt. Erst 1945 kann sie das Land verlassen, ihr Weg führt sie zuerst nach England und Frankreich, dann erkundet sie ganz Europa.
1948 erreicht sie die deutschen Westzonen, trifft vormalige nationalsozialistische Würdenträger und betreibt Propaganda auf Handzetteln mit Hakenkreuz für den von ihr zutiefst verehrten Hitler: «Unser Führer lebt», steht auf einer dieser Flugschriften, «und er wird bald zurückkehren, stärker als je zuvor».
1949 wird Savitri Devi verhaftet und zu drei Jahren Haft verurteilt, wovon sie sechs Monate in einem Gefängnis bei Werl (Nordrhein-Westfalen) absitzt. Sie verfasst ihre autobiografischen Schriften Defiance (Trotz, 1951) und Gold in the Furnace (Gold im Schmelztiegel, 1952). Schon im Vorwort letzteren Buches schreibt sie:
«Wäre Deutschland siegreich aus dem Zweiten Weltkrieg hervorgegangen, und hätte sich Hitlers Traum über die ganze Erdsphäre verbreitet (…), was für ein wunderbarer Platz wäre dieser Planet geworden, in weniger als einer oder zwei Generationen! Wir würden dann die intelligente Herrschaft der Besten erlebt haben über eine Welt, die genau in demselben Geist geordnet wäre, in welchem die lichten, starken und weisen Eroberer – die Arier oder die Edlen – Indien ordneten, in längst vergangenen Zeiten, als der nordische Stolz noch in ihrem Herzen lebendig war, vereint mit der Erinnerung an ihre entfernte arktische Heimat.»
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Obwohl sie nach der Haft ausgewiesen und mit einem Wiedereinreiseverbot belegt wird, kommt sie 1953 in die Bundesrepublik zurück, besucht unter anderem das alte Gefängnis in Landsberg am Lech, in dem Hitler nach seinem erfolglosen Putsch 1923 inhaftiert worden war, die Wewelsburg und die Externsteine im Teutoburger Wald. Ihre Reisen führen sie auch nach Island, wo sie am Fuße des Vulkans Hekla eine Hymne auf den indischen Gott Shiva singt – mit «Heil Hitler!» als Mantra. (…)
Ihre religiös-politischen Anschauungen verdichtete Savitri Devi in ihrem 1958 in Kalkutta veröffentlichten Buch The Lightning and the Sun (Der Blitz und die Sonne): Aus einer kosmologischen Perspektive und frei von jeglichem Moralismus beschreibt sie darin den Geschichtsprozess als ewigen Kampf zwischen konstitutiven und destruktiven Elementen.
Die erhaltenden Kräfte symbolisiert sie mit der Sonne, die zerstörerischen mit dem Blitz. Letztere betrachtet sie nicht als grundsätzlich schädlich, sondern sieht in ihnen vielmehr einen Katalysator, der einen wichtigen Zweck er-fülle. Wichtig sei nur, dass Ausgewogenheit zwischen beiden Polen herrsche, da die Destruktivität ansonsten zu einem lebensfeindlichen Nihilismus ausarten könne.
Kalki mit dem weißen Pferd: Die zehnte Inkarnation des Gottes Vishnu leitet gemäß der hinduistischen Lehre die Zeitenwende ein. Foto: CC0, Wikimedia Commons
Grundlage ihres Denkens ist die vom Hinduismus bekannte zyklische Geschichtsauffassung: Demnach gibt es vier Zeitalter, die sich stets wiederholen: zunächst ein goldenes, solares Zeitalter, das Satya Yuga, dann im Tetra und Dvapara Yuga eine sich schrittweise vollziehende Degeneration, die in einem Zeitalter des Chaos und der Zerstö-rung, dem Kali Yuga, mündet. Am Ende dieser Ära erscheint Kalki, der zehnte und letzte Avatar – eine Inkarnation des Gottes Vishnu –, um ein neues Satya Yuga einzuläuten. Das Rad der Zeit beginnt, sich von Neuem zu drehen. (…) Ende des Textauszugs
Den vollständigen Artikel lesen Sie in COMPACT-Geschichte „Das okkulte Reich“.