Autorius: André Seifert Šaltinis: http://www.mdr.de/nachrichten/... 2016-06-12 08:41:17, skaitė 6040, komentavo 0
Haben Sie sich schon für die Fußball-EM ausgerüstet? Eine schwarz-rot-goldene Fahne am Auto? Ein Deutschland-Trikot für’s Public Viewing gekauft? Und für die Kinder vielleicht ein Basecap? Dann passen Sie auf, Sie könnten ins Visier von Linksradikalen geraten. Im Internet hat nämlich eine Antifa-Gruppe dazu aufgerufen, Jagd auf solche Fanartikel zu machen - nicht zum ersten Mal.
Annette Bauer zeigt zwei Finger an ihrer Hand. Sie sind etwas schief wieder zusammengewachsen, nachdem sie ihr vor zwei Jahren gebrochen wurden. Kurz nach dem WM-Finalsieg war sie mit ihrem elf Jahre alten Sohn in Leipzig-Connewitz unterwegs, ausgestattet mit Deutschlandtrikot, Fahne und einer schwarz-rot-goldenen Perücke. "Wir kamen so aus dieser Euphorie des WM-Siegs bei Freunden auf die Straße, da begegneten uns verschiedene, nun ja, Kapuzenpulli-Träger", erinnert sie sich. "Daraufhin ist mir dann die Perücke aus der Hand gerissen worden, so unglücklich, dass einfach meine Finger drin hängen geblieben sind und ich dann zwei Finger gebrochen hatte."
Regelmäßig bei Welt- oder Europameisterschaften rufen linke Gruppen auch in Sachsen dazu auf, Fans alles Schwarz-rot-goldene zu klauen, sagt Maria Braunsdorf von der Polizeidirektion Leipzig. Auch in diesem Jahr wieder: Auf der Internetseite Linksunten.indymedia.org haben vor einigen Tagen Dresdner Autonome ein ganz besonderes "Spiel" ins Leben gerufen. Dabei geht es um Punkte: Unter dem Motto "Deutschland knicken" rufen sie dazu auf, Fanartikel zu klauen und Fotos der Beute einzusenden. Für ein Auto-Fähnchen gibt es dann einen Punkt, für einen Hut drei und für einen Fußball zum Beispiel fünf Punkte. Maria Braunsdorf von der Polizei meint dazu: "Das sehen wir als besonders verwerflich an, denn es wird hier auf friedlich feiernde Fans fokussiert und die werden möglicherweise durch Körperverletzung in Mitleidenschaft gezogen."
https://linksunten.indymedia.org/en/node/180328
DD] CTF16
Es ist mal wieder Zeit für eine Runde "Deutschland Knicken".
Zur Europaweltmeisterschaft vom 10. Juni bis zum 10. Juli wird der Nationalstolz mal wieder überkochen und der/die Deutsche wird sich mit Schwarz-Rot-Gold-Fanartikeln eindecken. Jede_r sei dazu aufgerufen, sich dem nationalistischen Treiben entgegenzustellen und sich am CTF zu beteiligen. Such dir noch ein paar Leute, bilde ein Team und sammle Punkte. Dem Team mit den meisten Punkten winkt ein Kasten Sterni!
Punkteverteilung:
Auto-Fähnchen: 1 Punkt
kleine Flagge (bis 50 cm Länge): 1 Punkt
mittlere Flagge (bis 1 m Länge): 3 Punkte
große Flagge (ab 1 m Länge): 5 Punkte
Trikot: 15 Punkte
Schal: 5 Punkte
Hut/Mütze/Cap: 3 Punkte
Fußball: 5 Punkte
„Schwarz-Rot-Gold“-Perücke: 5 Punkte
Sonstiges*: 1 Punkt
Der Fokus sollte auf Deutschland als Nation liegen. Anderer Nationalscheiß verdient jeweils 1 Punkt. Captured Nazistuff (+ Pegida/Reichsdeutsche/etc.) wird dafür mit 5 Extrapunkten belohnt!
* Schlüsselband, Tröte, Pfeife, Rückspiegel-Kondom, anderes Auto-Zubehör & alles was sonst noch zum Patriotenmerch gehört und nicht oben aufgeführt ist (Geklaute Sachen aus Discoutern gelten ab einer Menge von 10 Stück als 1 Punkt!).
Teamgröße sollte fairerweise bei maximal 5 Personen liegen. Punkte werden online gesammelt [Link folgt]. Die Auswertung erfolgt am 11.07.2016. Das Team der Sieger_innen wird über übliche Wege bekannt gegeben.
Nationalismus in die Suppe spucken!
Ein Deutschland-Schal bringt in dem Punktespiel der Linksautonomen fünf Punkte, ein Trikot sogar 15. Am Ende soll der "Sieger" in dem Wettbewerb einen Kasten Bier gewinnen. Die Polizei rechnet als Folge des Spiels mit Straftaten - wie Sachbeschädigung, Raub oder Körperverletzung.
"Selbst der Aufruf zur Begehung einer Straftat ist ja schon strafbar. Deshalb prüfen wir ja auch, woher dieser Aufruf kommt, denn natürlich ist das auch rechtlich zu würdigen. Wir sind dran und haben das im Blick", verspricht Braunsdorf. Die Leipziger Polizei ermittelt und bereitet sich auf mögliche linksradikale Aktionen vor.
Wer Annette Bauer vor zwei Jahren die Perücke aus der Hand gerissen hat, konnte nicht aufgeklärt werden, erzählt die Leipzigerin, die ihren richtigen Namen lieber nicht nennen will. Für eine Perücke gibt es im EM-Spiel der Linksautonomen übrigens fünf Punkte.
"Das klingt für mich sehr bitter. Wenn man sich überlegt, dass Leuten das Trikot entrissen werden soll, dann kann man sich ja vorstellen, dass das nicht unbedingt gewaltfrei abläuft", sagt sie. "Ich finde das schon sehr schwierig und sehr gefährlich eigentlich, wenn dazu aufgerufen wird."
Allerdings scheint das Spiel auch unter den Linksautonomen selbst umstritten zu sein. Auf der Internetseite ist unter dem Aufruf inzwischen eine Diskussion entbrannt, in der einige das Ganze als schwachsinnig und übertrieben bezeichneten.