Autorius: Björn Kawecki Šaltinis: https://www.anonymousnews.org/... 2021-10-12 12:36:00, skaitė 832, komentavo 0
Staatliche Propaganda in Rheinkultur: ARD etikettiert normale Bürgern zu Systemfeinden
von Björn Kawecki
Es müssen tragische Figuren sein, diese Querdenker. Diesen Eindruck bekommt man als unbedarfter ARD-Zuschauer beim neuen Film Querdenker – wie sich Menschen aus der Mitte radikalisieren von Caroline Schmidt und Svea Eckert. Es sind arme Menschen, die glauben, gegen das System zu kämpfen, aber sich doch nur auf einem Irrweg befinden. Möge der Allmächtige ihrer Seele gnädig sein.
Aber von vorn: Im Film werden drei Querdenker in ihrem Alltag als Querulanten begleitet, unvoreingenommen, einfühlsam. Das gibt er zumindest vor. Aber wer genau hinschaut, versteht: Wir haben es mit einem modernen Gleichnis zu tun. Es geht um Irrglauben und Schuld, aber auch die Hoffnung auf Vergebung. Die Autorinnen: zwei akademisch gebildete Frauen. Ihr Sachverstand: sprachlich und politisch korrekter Ausdruck sowie Kauen mit geschlossenem Mund. Im staatlichen Mediensystem Deutschlands haben sie es schon weit gebracht.
Caroline Schmidt studierte Germanistik, Philosophie und Politik in Köln, Caen (Frankreich) und Melbourne (Australien). Sieben Jahre hat sie als Korrespondentin im ARD-Hauptstadtstudio gearbeitet. Laut eigenen Angaben macht sie seitdem Filme. Svea Eckert hat auch etwas vorzuzeigen: Journalismus-Studium in Hamburg, Magister in VWL, Stipendien der Konrad-Adenauer-Stiftung und der Robert-Bosch-Stiftung, Volontariat beim NDR, seitdem Anstellung als freie Reporterin und Autorin beim Ersten.
Mit den Öffentlich-Rechtlichen sind die Damen schon länger im Geschäft. Kritik am eigenen Milieu ist von ihnen nicht zu erwarten. Im Gegenteil: Ihrem Lebenslauf nach handelt es sich bei den Autorinnen des Films um qualifizierte Vertreterinnen des deutschen Medienklerus. Ihr braver Aufstieg auf der ARD-Karriereleiter hat sich gelohnt. Mittlerweile dürfen sie über den rechten Glauben des Volkes wachen und lassen in ihrem Film den Blick über politische Ausreißer aus der deutschen “Mitte” schweifen: den Segellehrer Leif, die Verwaltungsfachangestellte Selina und den Studenten Marcel.
Dabei fragen sie sich: Warum haben die Schäfchen ihre Herde verlassen? Eine komplizierte Frage, für die die eigene fachliche und menschliche Expertise offenbar nicht ausreicht. Daher holen sich die Autorinnen Konfliktforscher Zick und Datenanalyst Holnburger zu Hilfe, die ihre Erklärungen mit der Autorität der Wissenschaft vortragen. Wie sonst ließe sich das bunte Treiben der Querdenker verstehen, geschweige denn dem ARD-Publikum abschreckend eintrichtern.
Es ist der März 2021. Deutschland fällt in ein Informationsloch. Selina, “angehende Verwaltungsfachangestellte”, will verstehen, was um sie herum passiert, sucht Informationen auf YouTube. Bei einem Online-Fitness-Coach findet sie Antworten. Der erzählt verrückte Geschichten über Bill Gates, will ihr aber eigentlich Vitamin-D verticken. Selina beginnt einen Querdenker-Ableger in Hamburg zu organisieren, eröffnet einen kleinen Telegram-Kanal. So aufrührerisch sei sie noch nie im Leben gewesen, sagt sie, auch nicht beim Thema Impfungen. Später widerruft Selina, zieht sich aus dem Aktivismus zurück.
Segeltrainer Leif will keine Maske tragen. Er fürchtet, durch die Impfpolitik diskriminiert zu werden. “Es sind die Sorgen einer Minderheit”, kommentiert der Film. Auch Leif sucht online nach Hilfe, schaut Wolfgang Wodarg; Ken Jebsen findet er unterhaltsam. Mit seiner Frau organisiert er Demonstrationen vor dem Landtag, zu denen jeder kommen darf. “Nach rechts offen, nennen das die Politologen.” Leif fährt auf Demos, produziert kleine Videos. Leif will in die Politik, hat es schon bei FDP, AfD und Violetten probiert. Er stellt sich für die neu gegründete Partei Die Basis auf, scheitert, bleibt politisch heimatlos. Seine Frau und er widerrufen nicht. Am Ende zeigt der Film das Paar, wie es nicht einmal mehr Pommes am Strand bestellen darf. Keine Maske, kein Test, keine Impfung – keine Fritten.
Der Student Marcel ist ehemaliger Verschwörungstheoretiker, war jahrelang schwurbelabhängig. Der 11. September 2001 hat bei dem damals Fünfzehnjährigen ein Trauma ausgelöst. Dann, während der Ukrainekrise 2014, sind ihm auch noch der Rest seiner Tassen aus dem Schrank gefallen. Fortan glaubt er, dass die NATO einen Krieg mit Russland wolle. Marcel taucht ab in die “Verschwörungswelten” auf Facebook und YouTube. Seine Freundin hilft ihm auszusteigen. Heute ist er im SPD-Ortsverband. Marcel ist also eigentlich kein Querdenker. Man fragt sich daher, ob der nicht in den falschen Film geraten ist. In der Erzählung muss er aber den Reumütigen spielen, der noch zu lernen hat (“Student”).
Querdenker sind also doch Menschen wie du und ich. Menschen, die unsere Nachbarn sein könnten, Deutschlands Mitte. Der große Unterschied: Sie vertreten seltsame Meinungen und posten merkwürdiges Zeug im Internet. Das macht sonst keiner! Wie kann es aber geschehen, dass Menschen dermaßen extrem werden? Was haben sie erlebt, was sind ihre Konflikte, wie sieht ihre Gefühlswelt aus? Die Autorinnen bitten die Wissenschaft um Rat.
Der Konfliktforscher Zick hat herausgefunden: Jeder zweite in Deutschland glaubt seinen Gefühlen mehr als ausgewiesenen Experten. Daher sei man bereits mit “Wissenschaftsskepsis in die Pandemie rein”. Ein Drittel der Deutschen sei gar kritisch gegenüber der Demokratie. Daraus habe sich sehr schnell ein massiver gesellschaftlicher Konflikt entwickelt. Die Pandemie war da die Gelegenheit, diese Einstellung mobilisierungsfähig zu machen, “auch jenseits von Parteien”.
Corona war für viele ein Kontrollverlust. In solchen Situationen sucht man nach einer Erklärung, einem Lichtblick. Selina surfte stundenlang im Internet, suchte fieberhaft nach Informationen. Bei Leif und Jana weckten die Worte Wodargs Vertrauen, weil er im Wahlkreis Flensburg-Schleswig mal Abgeordneter war. Hinzu kamen emotional traumatisierende Erlebnisse. Bei einem Ausflug an den Nordseestrand erleben Leif und Jana, wie die Polizei die Surfer nach Hause schickt. Der Zuschauer versteht: eigentlich doch eine Kleinigkeit. Doch bei emotional Anfälligen kann da schon mal die Sicherung durchbrennen.
Die beiden gucken aber auch auch härteren Stoff: Ken Jebsen, eine “weitere Ikone der Querdenker-Bewegung”. Da taucht auch die dämonische Fratze Jebsens auf dem Bildschirm auf. In einem Video inszeniert er sich als Heath Ledgers Joker. An anderer Stelle fragt Jebsen, wo denn plötzlich die ganzen Hobby-Virologen hergekommen sind. Für die Zuschauer ist der verrückte Typ mit der Clownschminke ein unübersehbares Warnschild: Achtung, sie verlassen den Boden der Vernunft. Hier begehet jemand gefährliche Ketzerei. Hier verbreitet jemand so wilde Verschwörungsmythen, dass sogar YouTube seinen Kanal gesperrt hat (und der Verfassungsschutz inzwischen sein Internetportal beobachtet).
Zick weiß auch: Konflikte unterliegen einer archaischen Dynamik. Anhand eines Schaubild erklärt er wissenschaftlich den Abstieg der Querdenker. Die befinden sich gar nicht im Kampf mit dem “System”, wie sie selbst glauben. Das Schaubild: In der ersten Phase verhandeln Konfliktparteien miteinander, in der zweiten bedrohen sie sich, in der dritten wollen sie sich vernichten – und nehmen sogar den eigenen Untergang in Kauf. “Je tiefer man kommt, desto schwieriger kommt man an die Einzelnen heran.” Das klingt logisch.
Der Clou: Eine zweite Konfliktpartei wird gar nicht erwähnt. Gegen wen kämpfen dann aber die präsentierten Querdenker? Gegen den Staat? Die Medien? Die Polizei? Das System? Das Gegenüber, das gemäß Zicks Theorie doch ebenfalls debattiert, droht, vernichtet, bleibt für die Zuschauer unsichtbar, ein Phantom! Doch gegen sich selbst kämpft doch eigentlich nur der Patient in der Nervenheilanstalt. Offenbar sind die Querdenker im Kampf mit sich selbst.
Dieses Bild legt der Film durch das Ausblenden des Gegners den Zuschauern nah. Es menschelt zwar gehörig. Die Querdenker von Schmidt und Eckert wirken aber eher wie die Probanden einer Studie, eines sozialen Experiments. Vorgeblich scheinen die Autorinnen Interesse an den Ursachen der politischen Radikalisierung der Mitte zu haben. Und Zick gibt zu: Wir haben doch alle schon mal gezweifelt. “Doch Andreas Zick wird es wie die meisten bei einem Kopfschütteln lassen, für sie [die Querdenker] aber wird es zur Systemfrage.” Die eigentliche Botschaft: Querdenker sind Menschen, die nahezu grundlos aus der Massenloyalität ausscheren.
Auch die Bilder des sogenannten Reichstagssturms dürfen nicht fehlen. Der stellte angeblich eine neue Stufe im Konflikt dar. Dabei explodieren doch die Corona-Zahlen, die zweite Welle war da. Wir erinnern uns an die letzte Phase: kein Abstand, keine Masken, “auch wenn wir gemeinsam untergehen”. Im Internet kommen die Autorinnen dem Ursprung der Misere auf die Spur. Josef Holnburger vom Centrum für Monitoring sieht besonders im Messenger-Dienst Telegram eine Gefahr. Die Kanäle von Oliver Janich, Eva Hermann, Querdenken 711, corona-ausschuss, reiner füllmich, reitschuster werden warnend eingeblendet. Im unzensierten Internet wartet das Böse.
Hätte Marcel nur in der Schule gelernt, was er glauben soll und was nicht, wäre es für ihn nicht so weit gekommen. Das Internet ist wie eine Droge. Wenn man sich eine Sache nach der anderen anschaut, dann komme man irgendwie nicht mehr raus. Dann kann man auf dumme Gedanken kommen. In den Echokammern entstand die Wut auf Merkel, der Hass auf das System. Der Wunsch nach Revolution, Umsturz.
Lässt sich radikales Umdenken anhand von Nutzerverhalten nachweisen? Die Autorinnen entnehmen eine Datenprobe. Selinas Youtube-Account wird ausgewertet, um ihren Absturz nachzuvollziehen, bei Marcel ist es Facebook. Aber was motiviert dazu, Fremden freiwillig den Zugang zum eigenen Profilen zu erlauben? Ist es die Sehnsucht nach Läuterung? Marcel “hat sich nackig gemacht, wie Experten sagen”, heißt es im Kommentar, ein “Vertrauensvorschuss” seitens Marcel. Wer sich reuig zeigt, unterwürfig, sich erniedrigt, dem wird vergeben.
Das überraschende Ergebnis: Student Marcel und Verwaltungsfachangestellte Selina zeigten ein auffälliges Surfverhalten. Marcel ist im Nachhinein überrascht, wie “tief er in dieser Datenwelt drin war”. Am 22. Dezember 2014 “explodieren” seine Aktivitäten, über 100 Posts und Likes pro Tag. Der Anlass ist der historische Beschluss der ukrainischen Regierung. Kiew hat seinen Status als blockfreier Staat aufgegeben. Eine NATO-Mitgliedschaft ist ab jetzt möglich. Marcel sah die USA und die NATO als Verbrecher, seine Reaktion ist emotionsgetrieben.
Auf der Facebook-Seite des mittlerweile geläuterten Marcel wird sogar ein abgeändertes Zitat des deutschen Philosophen Theodor W. Adorno zu einem Extrem. Anlässlich der Reaktionen des Westens auf die Ukraine-Krise 2014 postet Marcel auf seiner Facebook-Seite: “Ich fürchte nicht die Wiederkehr des Faschismus gegen die Demokratie, sondern die Wiederkehr des Faschismus als Demokratie.” Richtig lautet Adornos Satz: “Ich betrachte das Nachleben des Nationalsozialismus in der Demokratie als potentiell bedrohlicher denn das Nachleben faschistischer Tendenzen gegen die Demokratie.”
Der studierten Germanistin und Philosophin Schmidt hätte das Zitat eigentlich erkennen müssen. Eine aufrichtige Dokumentation würde die nötige Erklärung bieten. Den ARD-Zuschauer hält man jedoch womöglich zu unbedarft, ihn über die Herkunft und den wahren Kern des Zitats aufzuklären.
Die alten Kritiker der BRD hätten gewiss viel zum heutigen Zustand der Berliner Republik anzumerken – besonders dem der Medien – wären die nicht längst ausgestorben. “Schrecken umgibt uns wieder wieder wie Primitive. Der zivilisatorische Komfort kann ihn nicht bannen; wir versuchen nur, uns mit seiner Hilfe darüber hinwegzutäuschen. Es gelingt uns bloß brüchig und zeitweise. Was liegt näher, als daß machtgierige Einzelne oder Minderheiten von dieser Situation Gebrauch machen?” Klingt das aktuell? Die Worte stammen von dem Soziologen Eugen Kogon, verfasst hatte er sie wenige Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg.
In welche Ecke Schmidt und Eckert diese Aussagen heute stellen würden, will man sich nicht ausmalen. Da der deutsche Medienklerus aber den falschen Adorno als extrem einstuft, kann schon der Gedanke aufkommen, dass da das Kind gleich mit dem Bade ausgeschüttet werden soll. Sicher ist sicher. Zweifel an der Aufrichtigkeit der Demokratie? Wo kämen wir denn da hin.
Marcel schrieb auch: “Heil Merkel, unsere Führerin.” Möglicherweise sein eigener Einfall. In den Ohren der Autorinnen klingt das “noch extremer” als das falsche Adorno-Zitat. Ein Vergleich Merkels mit Hitler. Die Übertreibung Marcels entgeht den Autorinnen offenbar. Hitler war immerhin nur zwölf Jahre Kanzler. Und dass Hitler-Merkel im Boulevard im Ausland gerne mal für die Titelseite verwendet wird – geschenkt. Ist das aber das neue Extrem? “Haben Sie das ernst gemeint oder war das ein Witz? Oder was wollten Sie damit sagen?”, fragt Schmidt. “Dass sie die Bestimmerin von ner Diktatur jewesen ist und dem waren alle unterjeordnet”, antwortet Student Marcel.
Warum wurde Querdenken eigentlich diskursiv exkommuniziert? Der Film sagt das nie direkt. Man sieht es übrigens wieder deutlich in der Situation der überfluteten Gemeinden Westdeutschlands. Freiwillige Helfer werden von den staatlichen Stellen nicht gerne gesehen. Spontane Solidarität steht im Verdacht, eigentlich gegen die da oben gerichtet zu sein. Der moderne Staat ist nun einmal eifersüchtig. Er duldet keine Götter neben sich. Entweder der Staat hilft – oder keiner.
Aus den gleichen Gründen bekämpft der Medienklerus diejenigen, die auf ihre Domäne dringen: die Kontrolle über Sinn und Wort. Das Glaubenssystem – Demokratie, Meinungsfreiheit, Rechtsstaatlichkeit – zu schützen ist seine erste und dringendste Aufgabe.
Was der Film auch nicht direkt sagt, aber der Zuschauer intuitiv versteht: Die Figuren des Stücks, das Schmidt und Eckert aufführen, haben sich schuldig gemacht. Sie wollten mehr, als ihnen im Diskurs zustand. Sie wollten auch Aufmerksamkeit. Vielleicht hielten sie sich insgeheim für Helden und träumten von Anerkennung in ihren Kampf für das Gute. In dieser Naivität ist Schmidts und Eckerts Geschichte rührselig, in ihrer Konsequenz aber bösartig. Ihre Querdenker teilen das Schicksal verirrter Schäfchen. Dem Publikum wird vor Augen geführt, was denen droht, die sich zu weit von der Herde entfernen.
Es ist ein mahnender Film, der in unterschwelligem Ton symbolhaft die Zuschauer psychisch an die Interessen der politisch-mediale Oberschicht bindet. Die Einheit zwischen der Politik und der durch Lockdowns, Tests und Impfungen gebeutelten Bevölkerung wird durch ihre Rivalität mit den Beknackten, den Rechten und den Reichsbürgern gestiftet. Diese Einheit muss der Film nach eineinhalb Jahren nicht mehr vertiefen. Er muss sie nur noch symbolhaft aufrechterhalten.
Symbolhaft geworden ist das Tragen der Maske. Die Wissenschaftler und die Journalistin tragen sie, auch der geläuterte Marcel. Symbolhaft ist ihre Begrüßung per Ellbogen. Symbolhaft ist zuletzt der Kaffee, den Schmidt dem Marcel am Ende des Films reicht: Nimm, du hast in unserer Doku den Geläuterten gespielt, dir sei vergeben. Nach eineinhalb Jahren der öffentlichen Diffamierung hat auch der letzte ARD-Zuschauer verstanden, dass man sich von Querdenkern fernhalten muss. Die Kleriker dürfen sich ihnen vorsichtig nähern, ihnen gut zureden, wenn sie widerrufen: sie gutmütig streicheln.
Echte Querdenker sind die Figuren, die Eckert und Schmidt geschaffen haben, nicht. Nur Selina hat offenbar in Hamburg einen Ablegers aus Stuttgart eine Zeitlang geleitet. An die Größen der Bewegung würden sich die Autorinnen gar nicht herantrauen, geschweige denn ihnen das Sprechen vor dem ARD-Publikum erlauben. Gemein ist den Figuren nur, dass sie das öffentlich-rechtliche Glaubenssystem hinterfragt, ja durch eigene mediale Aktivitäten herausgefordert haben – ein Sakrileg.
Die Botschaft des Films: Wer unabhängig nach Wissen, nach Erkenntnis strebt, wird sich verirren. Wer mühelos seinen Status erhöhen will, wird scheitern. Zurück auf eure Plätze, bleibt in euer Rolle, sonst wird es euch ergehen wie den Querdenkern. Teilnahme am Meinungsdiskurs soll ein Privileg bleiben. Wofür haben sich Schmidt und Eckert jahrelang abgerackert, wenn plötzlich jeder einen Telegram-Kanal öffnen, die Handykamera einschalten und drauflosreden kann? Daher dokumentieren Schmidt und Eckert lediglich ihr antiaufklärerisches, neofeudales Denken, das sie mit der deutschen Elite teilen. Ihr Film ist ein modernes Gleichnis, eine aufgepeppte Wiedergabe der Redensart “Schuster, bleib bei deinen Leisten”.