Autorius: Marcel Joppa Šaltinis: https://de.sputniknews.com/pan... 2020-05-08 00:56:00, skaitė 866, komentavo 0
Er hält damit den Beweis für erbracht, dass Corona-Tests ungenau seien und seitens westlicher Länder Panikmache vor dem Virus betrieben würde. Die Test-Utensilien stammten aus dem Ausland.
John Magufuli ist seit 2015 Präsident des ostafrikanischen Staates Tansania. Seit seiner Zeit als Verkehrsminister, in der er eine asphaltierte Schnellstraße durch den Segengeti Nationalpark bauen wollte, wird er von vielen Menschen im Land scherzhaft „Bulldozer“ genannt. Seine Position in der Corona-Krise ist von Kritik an der internationalen Darstellung geprägt. Er verzichtete in der Pandemie beispielsweise auf Schließungen von Kirchen, da Beten laut Magufuli gerade in der Krise wichtig sei. Doch nun macht der Präsident auch international Schlagzeilen…
Mit rund 20 offiziell bestätigten Fällen und einem Todesfall befindet sich Tansania am unteren Ende der weltweiten Infizierungsskala. Bis auf einen Aufruf zur sozialen Distanzierung bleibt die Regierung im Vergleich zu den Nachbarstaaten der ostafrikanischen Region bislang zurückhaltend, wenn es um Kontaktsperren und Ausgangsbeschränkungen geht. Die Grenzen bleiben auch für den Personenverkehr geöffnet, Einreisende müssen sich allerdings einer Quarantäne an dafür vorgesehenen Orten auf eigene Kosten unterziehen.
Jetzt stellt der Präsident die Genauigkeit der Corona-Test grundsätzlich in Frage. Die Test-Kits seien aus westlichen Ländern importiert worden, genauere Angaben gibt es jedoch nicht. Um seine Theorie zu beweisen, startete Magufuli ein ungewöhnliches Experiment: Am vergangenen Sonntag behauptete der Staatschef, seine Behörden hätten die Tests an einer Papaya-Frucht und an einer Ziege angewendet. Im Anschluss seien diese nicht-menschlichen Tests als Tarnung mit menschlichen Namen und Daten beschriftet worden und an ein tansanisches Labor gesendet worden.
Die Mediziner im Labor wussten nichts von diesem Experiment des Präsidenten. Das Ergebnis: Beide Tests kamen als positiv zurück, es sei bei den Proben also Covid-19 nachgewiesen worden. Magufuli, der selbst ausgebildeter Chemiker ist, suspendierte nun den Chef der nationalen Gesundheitslabore, der für das Testen verantwortlich ist. Außerdem ordnete Magufuli weitere Untersuchungen an. Die Gesundheitsministerin Tansanias erklärte, dass bereits eine zehnköpfige Expertengruppe gegründet worden sei, um Labore und Testgenauigkeit zu untersuchen.
Ob es sich bei dem Fall tatsächlich um einen Nachweis einer Ungenauigkeit bei Corona-Tests handelt oder ob der Präsident das Experiment nur fingierte, um seine Corona-Politik zu begründen, ist unklar. Fakt ist, dass Magufuli beweisen will, dass die tatsächlichen Corona-Fälle in seinem Land und auch international möglichweise stark überhöht dargestellt werden. Haltbare Beweise dafür dürften der internationalen Gemeinschaft aber nur schwerlich vorzulegen zu sein.