US-Präsidentschaftswahlkampf: Wie etablierte Medien Bernie Sanders ins Abseits drängen

Autorius: RT deutsch Šaltinis: https://deutsch.rt.com/nordame... 2020-01-19 22:52:02, skaitė 637, komentavo 0

US-Präsidentschaftswahlkampf: Wie etablierte Medien Bernie Sanders ins Abseits drängen

Während und nach der Fernsehdebatte der Präsidentschaftskandidaten der Demokraten stand weniger deren Wahlprogramm im Vordergrund als eine vor allem durch den Sender CNN hervorgehobene Meinungsverschiedenheit zwischen den linken Kandidaten.

Während der letzten TV-Debatte der Präsidentschaftsbewerber aus der Demokratischen Partei in den USA vor Beginn der Vorwahlen im US-Bundesstaat Iowa zeigte sich am Dienstagabend (Ortszeit), dass der US-amerikanische Fernsehsender CNN klare politische Präferenzen hat und sich nicht scheut, in einem offenkundigen Informationsfeldzug gegen einzelne Kandidaten vorzugehen.

Unverhohlen stellten verschiedene Mitarbeiter des Privatsenders CNN – der die Debatte gemeinsam mit der Lokalzeitung Des Moines Register ausrichtete – dem linken Senator Bernie Sanders besonders viele kritische Fragen, von denen einige gar Unterstellungen beinhalteten. Sanders war mit dem Vorhaben in die Woche gestartet, die Unterschiede zwischen ihm und dem Mitbewerber Joe Biden zu verdeutlichen. Stattdessen wurde ein Disput zwischen Sanders und der Senatorin aus Massachusetts Elizabeth Warren in den Mittelpunkt gerückt, die beide dem linken Lager angehören.

Eine CNN-Reporterin konfrontierte Sanders in der Debatte mit der Behauptung, er habe Warren bei einem privaten Treffen Ende 2018 gesagt, dass eine Frau die Wahl im kommenden November gegen Amtsinhaber Donald Trump nicht gewinnen könne, was Sanders ausdrücklich dementierte. Auf die Frage der Reporterin, die auf einen CNN-Bericht Bezug nahm und diesen trotz fehlender Quellen weiter als Grundlage nutzte, warum er das denn gesagt habe, antwortete er: 

Nun, Fakt ist, dass ich das nicht gesagt habe.

Die Reporterin hatte sich jedoch festgebissen und ließ nicht von ihrer Version ab. Sie fragte daraufhin Warren, wie diese denn selbst auf die angebliche Äußerung von Sanders reagiert hätte. Warren behauptete zwar, sie und Senator Sanders aus Vermont seien befreundet und es sei ihr nicht daran gelegen, den Streit zugunsten der politischen Gegner zu vertiefen, doch sagte sie gleichzeitig, die Äußerung von Sanders bestritten zu haben. Somit untermauerte sie den Vorwurf gegen Sanders und fügte noch hinzu, dass es nicht wahr sei, dass Frauen aufgrund ihres Geschlechts unterlegen seien.

Kann eine Frau Donald Trump schlagen? Schaut auf die Männer auf dieser Bühne", sagte Warren. "Sie haben zusammen zehn Wahlen verloren. Die einzigen Menschen auf dieser Bühne, die jede einzelne Wahl, an der sie teilnahmen, gewonnen haben, sind die Frauen: Amy und ich."

Warren verwies dabei auf die Senatorin aus Minnesota, Amy Klobuchar, die sich ebenfalls für die TV-Debatte qualifiziert hatte.