„Rücksichtsloser Versuch der Machtergreifung“ – Dichand wehrt sich gegen Übernahme der „Krone“

Autorius: SputnikNews Šaltinis: https://de.sputniknews.com/pan... 2020-01-10 09:11:09, skaitė 618, komentavo 0

„Rücksichtsloser Versuch der Machtergreifung“ – Dichand wehrt sich gegen Übernahme der „Krone“

„Rücksichtsloser Versuch der Machtergreifung“ – Dichand wehrt sich gegen Übernahme der „Krone“

Viel zu verlieren also für die Dichands. Und verständlich die Angst vor der feindlichen Übernahme, die sich jetzt bei ihnen ausbreitet. Denn die Funke-Gruppe hat Anfang des Jahres bei der österreichischen Wettbewerbsbehörde angemeldet, die alleinige Kontrolle bei der „Krone“ zu übernehmen. Ihr Argument: Die Anteile der vier Dichand-Erben betragen jeweils 12,5 Prozent. Macht eigentlich summa summarum 50 Prozent. Weil aber nach Ansicht der Funke-Anwälte halbe Prozentpunkte nicht zählen, kämen die Dichand-Erben zusammen auf nur 48 statt 50 Prozent. Dadurch wäre ihr Anteil geringer als der von Funke und Benko. Die Familie Dichand und ihre Anwälte sind verständlicher Weise anderer Ansicht, und in einer Rundmail an die Mitarbeiter gibt sich Christoph Dichand kämpferisch:

„Natürlich, wie so oft bei solchen Winkelzügen, wird juristisches Neuland beschritten und ist eine solche kaltblütige Enteignung wohl nicht durchsetzen", so Dichand. "Ich und meine Familie sind jedenfalls vorbereitet und werden sämtliche Abwehrmaßnahmen ergreifen."

Im Oktober 2018 hatte das noch ganz anders ausgesehen. Damals hatte Christoph Dichand den Sieg fast in der Hand: Er stand kurz davor, die vollen 100 Prozent an der „Krone“ zu erwerben. Der Plan, die Funke-Anteile zurück in die Familie zu holen, schien fast in trockenen Tüchern, doch man wurde sich über den Preis nicht einig. Für 50 Prozent der Krone-Anteile war Dichand bereit, 50 Millionen Euro zu zahlen. Der Funke-Gruppe war das zu wenig – sie wollte 120 Millionen.

Der Kampf um die „Krone“ – René Benko könnte sich verrechnet haben

Nachdem der geplante Deal kurzerhand von der Funke-Gruppe abgeblasen wurde, brachte sich Benko ins Spiel. Mit kolportierten 80 Millionen Euro kaufte er, wie bereits erwähnt, der Funke-Gruppe 49 Prozent ihrer Anteile ab.  Doch das sei ein rechtlich nicht zulässiger Deal, wie ein Dichand-Anwalt Anfang November 2018 betonte:

„Der Kauf von 49 Prozent der WAZ-Anteile an Benko ist rechtlich nicht zulässig. Wenn Dichand klagt, und das wird er wohl tun, wird der Kauf der 49 Prozent durch Benko rückabgewickelt werden müssen oder die WAZ verliert ihre gesamten Anteile an ­Dichand. Dann wäre er der ­große Sieger.“

Die WAZ Ausland Holding wiederum erklärte, der Deal sei aus ihrer Sicht zulässig und es bestehe für Dichand kein Anlass zur Klage.

Schon als Benko als kleiner Miteigentümer bei der „Krone“ eingestiegen war, gaben sich Insider überzeugt: Da kommt noch mehr. „oe24.at“ zitierte Mitte November 2018 einen solchen Insider mit den Worten:

„Jeder, der René Benko kennt, weiß, dass Minderheitsbeteiligungen für ihn kein Ziel sind. Benko will langfristig ­sicher die Mehrheit der Krone erobern – wenn geht 100 %.“