Autorius: Karel Meissner Šaltinis: https://www.compact-online.de/... 2017-04-06 22:23:03, skaitė 1003, komentavo 0
Im Herbst soll der Turm der Potsdamer Garnisonkirche wieder aufgebaut werden. Eine Neuerrichtung des Kirchenschiffs ist noch gar nicht in Planung, da hat Brandenburgs Kulturministerin Martina Münch (SPD) bereits einen originellen Vorschlag für dessen Nutzung.
Gemeinsam mit Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) plädierte Münch bei einer Podiumsdiskussion im Hans Otto-Theater für den Bau einer Moschee in Potsdam. „Muslime brauchen auch die Möglichkeit, ihre Religion auszuüben, um sich integrieren zu können“, sagte Münch. In der bisherigen Al Farouk Moschee sei aber kein ausreichender Platz mehr für alle Gläubigen. Deshalb weichen sie derzeit in ein Tropenhaus im Norden der Stadt aus.
Dass eine religiöse Gemeinschaft sich wegen Zuwachs einen größeren Gebetsraum anmietet, ist eigentlich deren Angelegenheit und kein Thema für die Politik. Aber Frau Münch machte auf dem Podium den Vorschlag, „dass es ein Zeichen von brüderlichem Miteinander wäre, wenn wir zum Beispiel darüber nachdenken, was wird denn mit dem Kirchenschiff der Garnisonkirche, könnte man dort nicht eine Moschee denken.“
Dieser Vorschlag erscheint seltsam: So ist der Nachbau des Kirchenschiffs noch gar nicht in Planung. Münch schränkt deshalb auch ein: „Klar ist aber auch, dass dieser Vorschlag keine kurzfristige Lösung bei der Suche nach einem Standort für eine Moschee sein kann“. Aber wieso es dann überhaupt schon als Vorschlag anbieten?
Wie es der Zufall will, war der Moscheeverein Al Farouk kürzlich in dem umstrittenen Buch „Inside Islam“ des ARD-Journalisten Constantin Schreiber kritisiert worden. Schreiber hatte dort eine Predigt besucht und sie als erzkonservativ und integrationshemmend bezeichnet. Sogar syrische Flüchtlinge sollen ihm anvertraut haben, die Potsdamer Predigten seien konservativer als die in ihrer Heimat.
Ob Frau Münch hofft, dass ihr großzügiges Angebot für liberalere Predigten sorgen könne?