Autorius: Jürgen Elsässer Šaltinis: https://www.compact-online.de/... 2024-01-08 21:40:00, skaitė 941, komentavo 0
Die Bauern haben schon in den ersten Stunden klar gemacht, dass sie aufs Ganze gehen wollen – und können! Jetzt hängt alles daran, den Protest zu verstetigen. Dresden ist – für erste – das große Vorbild, das Schule machen sollte.
Um 5 Uhr heute früh ging es los im ganzen Land. Die Pünktlichkeit und Disziplin der Bauern: beeindruckend. Nach nur fünf Stunden ist klar. Alle wesentlichen Ziele erreicht! Die Republik steht still. Nichts geht mehr. Die Polizei bislang passiv. Habecks Videoappell: hilflos. Er hat nichts anzubieten.
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Traktoren von der Siegessäule bis zum Brandenburger Tor, 8.1.2024. Foto: COMPACT
Und: es ist tatsächlich ein Generalstreik. Obwohl die Lokführer erst am Mittwoch dazukommen. Denn die spediteure und Mittelständler ziehen aller Orten mit. Der Focus berichtet aus Göttingen:
(Zitat Focus) Unter den Protestierenden sind „mindestens 40 Prozent nicht reine Bauernfahrzeuge, sondern Gewerbetreibende.“ Spediteure, Heizungsbauer, Zimmerer, ein Dachdecker mit seinen sieben Fahrzeugen. „Es ist erstaunlich, wie viel Mittelstand das mitträgt“, so Hübner. „Denen ist der Agrardiesel schnuppe, aber die haben wohl die gleichen Probleme wie wir.“ Die Landwirte wollen wieder eine vernünftige, zukunftsfähige Landwirtschaftspolitik, erklärt Hübner. Das scheine sich auf die Handwerksbetriebe und Spediteure zu übertragen. (Ende Zitat Focus)
Mit einem Schlag ist das Ungeheure geschehen: Das arbeitende Volk tritt als politisches Subjekt auf die Bühne. Zwar steht das Industrieproletariat, gezähmt von den Gewerkschaften, noch abseits. Aber in unserer modernen welt der „lean production“ ist das Transportproletariat vermutlich noch wichtiger – die Spediteure und Subunternehmer, die die Großkonzerne ausgegliedert haben und mit ausländischen Billigkonkurreten unter Druck setzen. Dazu kommen, siehe Göttingen, weite Teile von Handwerkerschaft und Mittelstand, das Rückgrat unserer Wirtschaft.
Bauern legen München lahm, 8.1.2024
Die Volksrevolte bringt eine unerwartete Möglichkeit des Machtwechsels ins Spiel. Bisher hat sich alles auf parlamentarischen Wachwechsel konzentriert, dies ließ Fantasien von neuen Parteien (Wagenknecht, Maaßen) ins Kraut schießen. Die einzige Hoffnung schien die AfD zu sein, die ihrerseits – seien wir ehrlich – recht lethargisch agiert und vor allem von der Volksverachtung der anderen profitiert. Mit den Bauern und ihren Verbündeten tritt ein neuer dynamischer Faktor auf den Plan: Bekommt die Ampel den Generalstreik nicht in den Griff, kann auch durch diesen außerparlamentarischen und überparteilichen Protest ein Regierungssturz erfolgen. Was aber kommt nach der Ampel?
Das Optimale wäre ein Runder Tisch wie in der DDR nach dem Abtritt Honeckers. Aber Vorsicht: Das ist noch Wunschdenken! Bleiben wir beim Konkreten, dem Aktuellen: Jetzt kommt es fürs Erste darauf an, dass der heutige Montag keine Eintagsfliege bleibt, sondern sich morgen und die ganze Woche fortsetzt.
Ein Beispiel, wie man das ins Werk setzen könnte, ist Dresden: Dort wird in diesen Stunden ein – legales – Protestcamp vor der Staatskanzlei aufgebaut. Nach der Protestaktion tagsüber wollen Bauern und Mittelständler heute Nacht dort bleiben – vis-a-vis vom Regierungssitz Kretschmers. Die spannende Frage: Was macht der schlaue CDU-Fuchs dann? Lässt er am Dienstag räumen – und riskiert die relativ gute Reputation, die er noch hat? Oder lässt er das Camp weiterlaufen, das dann zum sächsischen Anlaufpunkt und zum bundesweiten Vorbild werden kann? Da ist viel Musik drin.
Der neurechte Verleger Philipp Stein hat an den Bauern herumgemäkelt, dass ihr Protest zu sehr wirtschaftlich orientiert sei. „Es gilt jetzt, die Motivation dieser Proteste zu akzeptieren, sie aber behutsam zu korrigieren und zu erweitern. Wirtschafte Existenzen sind wichtig – doch am Ende geht es vor allem um unser Volk!“ Also die Theoretiker sollen den Bauern Nachhilfeunterricht geben und sie „korrigieren“? Das haben manche „Neurechte“ schon bei den Querdenkern versucht, auch da wurde an der Bewegung herumgemäkelt.
Das Ceterum Censeo der sogenannten Metapolitik ist oft: Man will die Theorie nachbessern. Es kommt aber auf die Praxis an! Und da müssen wir als patriotische Aktivisten erstmal ein bisschen demütig sein vor dem, was heute – ohne unser Zutun! – begonnen hat. Allein schon die Aktion mit den umgedrehten Stiefeln an den Ortsschildern – das war nicht ausgedachte Metapolitik, sondern das entstand aus der Weisheit und dem Witz des Volkes.
Die Aufgabe von Medien wie COMPACT ist in dieser Situation, nicht die Bauern zu „korrigieren“, sondern mit unserer explodierenden Reichweite für Vernetzung und Nachahmung zu sorgen und vor allem die besten Aktionsformen weiterzuverbreiten, etwa Dresden. Bauern, Transportproletariat und Mittelstand kämpfen um ihre Existenz.
Ja, das ist erstmal „nur“ Klassenkampf (wenngleich nicht in der Form, den sich die Linken erträumten, weshalb sie auch beiseite stehen). Aber dieser Kampf hat das Potential, die volksfeindliche Regierung zu stürzen und für unser ganzes Volk Gutes zu bewirken – egal, was letztlich die Parolen sind, unter denen der Kampf stattfindet. Außerdem darf man darauf vertrauen, dass die Bauern ohnedies wertkonservativ und heimatverbunden sind, sonst wären sie keine Bauern – da kann erstmal nichts anbrennen.
COMPACT-Reporter Roy Grassmann bei den Bauernblockaden im Barnimer Land, 8.1.2024. Foto: COMPACT
COMPACT-TV hat im Zusammenhang mit den Bauernprotesten alle Reichweitenrekorde gesprengt und bereits am Donnerstag über eine Million Zuschauer, am Freitag sogar 1,3 Millionen Zuschauer erreicht. Wir werfen alle unsere Kräfte in diesen wichtigen Kampf – wir sind die Stimme des Volkes! Verfolgen Sie unseren Ticker auf Telegram und unseren Livestream auf Youtube (und auf dieser Webseite) heute Abend 20 Uhr.
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