Autorius: RT Šaltinis: https://de.rt.com/europa/18577... 2023-11-03 16:12:00, skaitė 487, komentavo 0
Feuerwehrleute inspizieren das verkohlte Innere einer Feierhalle nach einem Brandanschlag auf einen jüdischen Friedhof in Wien, Österreich, am 1. November 2023.
Der jüdische Teil eines großen Friedhofs in der österreichischen Hauptstadt wurde in Brand gesteckt und mit Hakenkreuzen geschändet, wie ein religiöser Führer Wiens mitteilte. Der Angriff folgt auf einen Anstieg antisemitischer Vorfälle in ganz Europa.
Oskar Deutsch, Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde Wiens, meldete den Vandalismus und die Brandstiftung am Mittwoch in den sozialen Medien und erklärte, dass Bereiche des Zentralfriedhofs der Stadt schwer beschädigt wurden. Deutsch schrieb:
"In der Nacht wurde am jüdischen Teil des Zentralfriedhofs (IV. Tor) ein Brand gelegt. Der Vorraum der Zeremonienhalle ist ausgebrannt. An Außenmauern wurden Hakenkreuze gesprayt. Personen kamen nicht zu Schaden. Feuerwehr und Polizei ermitteln."
Deutsch teilte Fotos vom Einsatz der Feuerwehrleute, die einen stark verkohlten und verqualmten Festsaal inspizieren. An einer Außenwand sind mit Neonfarbe gesprühte Hakenkreuze zu sehen.
Ein Sprecher der örtlichen Feuerwehr, Gerald Schimpf, sagte der österreichischen Presseagentur APA, das Feuer müsse anscheinend irgendwann in der Nacht zum Mittwoch ausgebrochen sein, es wäre aber bereits von selbst erloschen gewesen, als die Feuerwehrleute am nächsten Morgen eintrafen.
Die Wiener Landespolizei bestätigte später, dass der Vorfall vom österreichischen Verfassungsschutz "intensiv untersucht" werde. Während die Behörden erklärten, dass die genauen Umstände des Feuers "noch nicht bekannt sind", vermutete die Polizei laut lokalen Medienberichten Brandstiftung, da sich die Flammen offenbar an mehreren Stellen entwickelt hätten.
Auch der österreichische Bundeskanzler Karl Nehammer verurteilte den Vorfall in einer Erklärung "aufs Schärfste" und erklärte, dass "Antisemitismus in unserer Gesellschaft keinen Platz hat und mit allen politischen und rechtlichen Mitteln bekämpft werden wird". Er hofft, dass die Täter des Friedhofsanschlags "schnell identifiziert werden".
Der Vorfall in Wien reiht sich in eine große Anzahl ähnlicher Meldungen aus ganz Europa in den letzten Wochen ein, seit die Gefechte zwischen Israel und militanten Palästinensern im Gazastreifen wieder aufgeflammt sind. Die Angst vor gewalttätigen Repressalien gegen Juden hat dazu geführt, dass eine Reihe religiöser Einrichtungen evakuiert und geschlossen wurden. So mussten Berichten zufolge mehrere jüdische Schulen in Paris nach Bombendrohungen Anfang der Woche geräumt werden. Jüdische Organisationen haben auch vor einem Anstieg des Antisemitismus in den USA gewarnt, wo die Antidiffamierungsliga (Anti-Defamation League) in diesem Monat einen Anstieg solcher Vorfälle um fast 400 Prozent gemeldet hat.