Leipzig: Antifa-Krieg um Israel und Gaza

Autorius: Sven Reuth Šaltinis: https://www.compact-online.de/... 2023-11-03 16:56:00, skaitė 472, komentavo 0

Leipzig: Antifa-Krieg um Israel und Gaza

In der Pleißestadt eskalierte der schon seit langem bestehende Zwist zwischen antiimperialistischen und antideutschen Antifa-Gruppen und führte zu einem Anschlag auf ein Antifa-Migranten-Haus. COMPACT-Spezial „Antifa – Die linke Macht im Untergrund“ dokumentiert die Gefährlichkeit dieser und anderer linker Schlägerbanden und ihr Netz an Unterstützern. Spannend und aufschlussreich! Wegen der riesigen Nachfrage ist nun auch die dritte und aktualisierte Auflage dieses Faktenhammers nur noch als Download verfügbar. Hier mehr erfahren.

Für die linksextremistische Antifa stellt sich derzeit das gleiche Problem wie für die deutsche Mehrheitsgesellschaft. Wollte man das Mantra von der unbeschränkten Solidarität mit Israel mit Leben erfüllen, müsste man konsequenterweise für einen Stopp jeder islamischen Zuwanderung nach Deutschland eintreten. Die Aufrechterhaltung der offenen Grenzen und einer komplett unregulierten Massen-Invasion nach Deutschland ist andererseits aber auch das höchste politische Ziel der Linken, die dann aber auch konsequenterweise mit dem in Millionenzahl zugewanderten Antisemitismus leben muss.

Schweinefett gegen migrantische Antiimps

In der Antifa-Hochburg Leipzig eskalieren diese offensichtlichen Widersprüche derzeit – und zwar auf eine denkbar handfeste Art und Weise. Am 24. Oktober 2023 gab es dort einen Anschlag auf den Antifa-Migrantentreffpunkt „Die ganze Bäckerei“ im Stadtteil Lindenau. Diese ist nach eigenen Angaben ein „aktiver, linker Migrantenraum“, der eine „vielfältige Gruppe von Menschen und organisierte Gruppen/Kollektive“ beherbergt.

Nach Angaben des Antifa-Migrantenhauses wurden bei dem Attentat „zwei Fenster im Gemeinschaftsraum“ eingeworfen und sodann „Gläser mit unbekannten Substanzen“ in den Innenraum geworfen. Dabei handelte es sich nach Angaben der Polizei höchstwahrscheinlich um Schweinefett.

Kurz nach dem Anschlag erschien ein Bekennerschreiben auf der linksextremistischen Plattform Indymedia, in dem sich – wie die kommunistische Tageszeitung junge Welt es formulierte – eine „in Leipzig eng mit dem rechten Flügel der Linkspartei verwobene“ und dem „sogenannten antideutschen Spektrum zuzurechnende Gruppe“ zu dem Anschlag bekannte. In dem Schreiben hieß es, man habe Gruppen, die in dem Gebäude Veranstaltungen durchführten, „warnen“ und ihnen ihre „antisemitische Hetze erschweren“ wollen.

Antideutsche und Antiimperialisten

Damit eskaliert nun ein Zwist, der die große und starke Antifa-Szene der Messestadt schon seit langem beschäftigt. Dieser Konflikt ist schon seit langem bekannt und hat in Leipzig sogar zu einem besonders tiefen Riss zwischen den beiden Flügeln der Antifa gesorgt. Deshalb ist es auch Humbug, wenn der linke Journalist Peter Nowak auf dem Netzportal Heise Telepolis sofort den Verdacht auf vermeintliche rechte Täter lenken will, die angeblich ein Fake-Bekennerschreiben lanciert hätten, ohne für diese These auch nur den Hauch eines Beleges präsentieren zu können.

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Szene einer Antifa-Demo auf dem Leipziger Augustusplatz aus dem November 2020. Foto: Iven O. Schloesser I Shutterstock.com.

In der sächsischen Messestadt gibt es nämlich schon seit Jahren einen Streit zwischen sogenannten antiimperialistischen und sogenannten antideutschen Antifa-Gruppen, der schon in den vergangenen Jahren teilweise kurz davor war, in Tätlichkeiten zu enden. Bei den ideologischen Unterschieden zwischen den beiden Gruppen geht es nicht nur um Nuancen. Die Antiimperialisten sind eher an den orthodoxen Leitsätzen des Marxismus-Leninismus ausgerichtet. Sie teilen Lenins Auffassung, dass der Imperialismus das höchste Stadium des Kapitalismus ist und sehen in den Palästinensern das Opfer der aus ihrer Sicht kolonialistisch agierenden Imperialmacht Israel.

Linke Kapitalismusfreunde

Die sich nach dem Epochenbruch 1989/90 formierenden Antideutschen beziehen sich hingegen auf das historische Stufenmodell von Karl Marx, nach dem der Kommunismus erst auf den voll entwickelten Kapitalismus und die voll entwickelte bürgerliche Gesellschaft folgen kann. Daher lehnen sie aus ihrer Sicht „regressive“, also antikapitalistische Befreiungsbewegungen ab, sprechen vom „Islamfaschismus“ und gebärden sich als radikale Prätorianergarde Israels und der westlichen Zivilisation.

Diese beiden Positionen sind im Grunde genommen natürlich völlig unvereinbar. Das wurde auch im Juni 2018 deutlich, als der antideutsche Theoretiker Thomas Maul, der sowohl Autor des antideutschen Zentralorgans Bahamas wie auch des konservativen und proisraelischen Blogs Achse des Guten von Henryk M. Broder ist, im Leipziger Antifa-Zentrum Conne Island auftrat und einen Vortrag unter dem Titel „Zur Kritik des islamischen Antisemitismus und seiner Bagatellisierung“ hielt. Die Empörung in Teilen der linksextremistischen Szene Leipzigs war riesengroß. Maul hatte zuvor auf seinem Facebook-Profil eine proisraelische Bundestagsrede des AfD-Ehrenvorsitzenden Alexander Gauland zustimmend kommentiert und festgestellt:

„Immer wieder erscheint die AFD objektiv als EINZIGE Stimme der Restvernunft im Deutschen Bundestag …“

Lob für Gauland und von Storch

Daraufhin gab es Gewaltaufrufe und Beleidigungen gegen Maul und die Veranstalter. Die Interventionistische Linke sammelte sich unter dem Schlachtruf „Gaulandversteher raus aus dem Conne Island!“.

Die Veranstaltung mit Thomas Maul fand dann trotz aller Anfeindungen im Conne Island statt, was man durchaus bemerkenswert finden darf. Maul nahm in seinem dortigen Vortrag weiter kein Blatt vor den Mund, lobte zwei Reden der AfD-Politikerin Beatrix von Storch und äußerte, die AfD sei „die einzige israelsolidarische, antisemitismuskritische und – zumindest, was das muslimische Patriarchat betrifft – patriarchatskritische Partei“ in Deutschland.

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Hat überraschenderweise auch Fans unter den Antideutschen: Alexander Gauland, hier bei einer Rede im Deutschen Bundestag I Quelle: dompictures, Shutterstock.com

Die Fronten zwischen den verfeindeten Antifa-Szenen waren in Leipzig also schon vor über fünf Jahren denkbar tief. Sie dürften sich nun im Zuge des neuen Nahost-Krieges noch weiter verhärten.

Wir reißen den Tätern und ihren Unterstützern die Sturmhaube vom Kopf: „Antifa – Die linke Macht im Untergrund“ ist das erste umfassende Porträt jener kriminellen Bewegung, aus deren Schoße die Hammerbande gekrochen ist. Das Enthüllungswerk, das auch die Finanziers und politischen sowie medialen Unterstützer der Linkskriminellen entlarvt, ist bereits in dritter Auflage erschienen. Wegen der riesigen Nachfrage ist nun auch die dritte und aktualisierte Auflage dieses Faktenhammers nur noch als Download verfügbar. Hier bestellen.