Vor Beginn der kalten Jahreszeit und gegen das Vergessen – eine nützliche Corona-Dokumentation

Autorius: RT Šaltinis: https://de.rt.com/meinung/1798... 2023-09-10 17:32:00, skaitė 921, komentavo 0

Vor Beginn der kalten Jahreszeit und gegen das Vergessen – eine nützliche Corona-Dokumentation

"Meine Disziplin ist unsere beste Medizin." – Kampagne für die staatlichen Corona-Maßnahmen im Winter 2020/21, gesehen in Berlin, Februar 2021

Corona ist nicht vorbei. Seit August nehmen Meldungen wieder zu, die von einem starken Anstieg der Covid-"Infektionen" berichten. Diese Nachrichten rufen die Erinnerung an den Beginn der Corona-Krise 2020 wieder wach. Eine umfangreiche Video-Sammlung dokumentiert nun die Krisenjahre 2022 bis 2022.

Von Mirko Lehmann

Geht es schon wieder los? Gerade in den letzten Tagen, aber eigentlich schon seit Mitte August häufen sich Meldungen über Corona-Erkrankungen. Zwar wird noch abgewiegelt, aber gerade heute meldete der Deutschlandfunk unter Berufung auf einen Bericht der Rheinischen Post, der Apothekerverband Nordrhein habe kritisiert, dass der Bund nur die Kosten für eine aktualisierte "Impfung" mit Biontech/Pfizer übernehmen würde. Allein in diesem Jahr müsse Deutschland aufgrund von Verträgen der EU diesem Pharmakonzern 17,5 Millionen Dosen abnehmen, in den beiden kommenden Jahren noch jeweils 15 Millionen. Dass nur das Biontech/Pfizer-Präparat von den Kassen erstattet würde, wirke sich negativ auf die "Impfbereitschaft" aus und würde zu unnötigen Diskussionen zwischen Patienten und Ärzten beziehungsweise Apothekern führen.

Prompt ließ das Bundesgesundheitsministerium durch eine Sprecherin erklären, dem sei nicht so. Auch Moderna-Ampullen befänden sich noch im Zentrallager des Bundes – und der Stoff könne injiziert werden. Sobald ein neu angepasster Impfstoff von Moderna zugelassen sei, könne auch dieser gemäß den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (Stiko) verabreicht und von den Krankenkassen bezahlt werden.

Wie konnte es soweit kommen?

Allein die Meldungen über steigende Infektionszahlen – noch im Hochsommer – und das jüngste Hin und Her über aktualisierte Impfstoffe lassen an die widersprüchlichen Meldungen denken, mit denen die Corona-Krise Anfang 2020 begann. Die Parallelen zwischen heute und den verwirrenden Nachrichten vor dreieinhalb Jahren springen ins Auge. Da trifft es sich gut, dass vor wenigen Tagen eine Video-Dokumentation zu den Corona-Maßnahmen vervollständigt und aktualisiert online herausgekommen ist. Auf dem Odyssee-Kanal Niveauregulierung findet sich diese umfangreiche und nützliche Sammlung von Videos. Sie kommt gerade rechtzeitig vor Herbstbeginn und der Erkältungszeit.

Kennzeichnend für diese Zusammenstellung ist, dass überwiegend Material aus Sendungen der öffentlich-rechtlichen Sender dokumentiert wird, ergänzt durch wenige Mitschnitte aus Beiträgen kommerzieller Sender. Hinzu kommen einige (teils maßnahmenkritische) Internet- und Werbe-Clips oder Social-Media-Nachrichten sowie Standfotos. Der weit überwiegende Teil besteht aber aus offiziellem Sendematerial. Die Gesamtlaufzeit dieser Videos übertrifft 13 Stunden.

Dokumentarisches Material aus den Jahren 2020 bis 2022

Gegliedert ist die Dokumentation in fünf Teile. Wobei der erste Teil sozusagen doppelt vorhanden ist – denn die Erstfassung unter dem Titel "Coronakrise 2020–2022: Kampagnen, Konditionierungen & Karl Lauterbach" wurde kürzlich erweitert unter dem Titel "Kampagnen" herausgebracht, ergänzt um Datumsangaben und zusätzliches Video-Material.

Teil 2 widmet sich den "Profiteuren, Erfüllungsgehilfen und prominenten Kombattanten". Teil 3 zeigt das "Leid der Kinder und Jugendlichen". Im vierten Teil geht es um die "Polizei, ihre ehrgeizigen Freunde und willigen Helfer". Der abschließende Teil 5 dokumentiert die Rolle von "Wissenschaft und Medien" mit dem bezeichnenden Untertitel "Partners in Crime".

Die einzelnen Videosequenzen folgen unmittelbar aufeinander, es gibt keine verbindenden oder erklärenden Texte, nur Datumsangaben. Teilweise arbeitet die Dokumentation mit thematisch passenden Rückblenden auf ältere Sendungen des öffentlich-rechtlichen Fernsehens, beispielsweise aus den 1970er oder den Nullerjahren. Durch die Gegenüberstellung mit älteren Beiträgen, die aufgrund der damaligen technischen Möglichkeiten wesentlich einfacher gemacht sind, aber sich durch größere Distanz zu den herrschenden Verhältnissen auszeichneten, wirken die Beiträge aus der Corona-Krise merkwürdig glatt und oft hysterisch.

Schnitte und Montagen

Diese Video-Dokumentation arbeitet also mit Kontrasten und Kontrastierungen, etwa indem widersprüchliche, nahezu zeitgleiche "Experten"-Aussagen hintereinander folgen, teilweise sogar ineinander montiert werden. Das entbehrt teils nicht der Komik, etwa wenn Christian Drosten und Karl Lauterbach die Gefährlichkeit des Virus mit grotesken Sprachbildern zu veranschaulichen suchen – so in der ersten Fassung von Teil 1 (etwa bei 1 Std. 36 Min.): "Sandweg" und "Wand"/"Hügel". Erinnert wird auch an Kampagnen der Bundesregierung wie "ZusammenGegenCorona.de", die inzwischen nicht mehr auffindbar sind ("404 page not found"). Oder an den Auftritt der Band "Die Ärzte" in den Tagesthemen. Als deren Moderator Ingo Zamperoni sein langes Interview mit Bill Gates führte, nahm Gates, bevor er antwortete, erst einmal einen langen, großen Schluck aus seiner Tasse. Dann verkündete der oligarchische "Philanthrop":

"Wir werden den zu entwickelnden Impfstoff letztlich sieben Milliarden Menschen verabreichen. Da können wir uns keine Probleme mit bedrohlichen Nebenwirkungen leisten."

Unvergessen auch der damalige Chef des Robert Koch-Instituts, Professor Lothar Wieler, der sich im Sommer 2020 auch ohne gesichertes Wissen überzeugt von den "Impfstoffen" zeigte, die es damals noch gar nicht gab:

"Unabhängig davon, ob es dieses Virus gibt oder nicht, denn wir haben ja, glaube ich, auch viel gelernt, wie wir unsere Gesellschaft auch besser in die Zukunft führen können in der Zeit."

"Also wir gehen alle davon aus, dass im nächsten Jahr Impfstoffe zugelassen werden. Wir wissen nicht genau, wie die wirken, wie gut die wirken, was die bewirken. Aber ich bin sehr optimistisch, dass es Impfstoffe gibt, ja."

Im Winter 2020/21 begleitete ein Team des NDR Mitarbeiter des Ordnungsamts Goslar, die auf einer Rodelbahn im Harz die Maskenpflicht durchsetzten. Zwei Ordnungshüter jagten einem Mann bergauf hinterher, der ohne Maske im Schnee unterwegs war:

"Sie haben keine Maske getragen! Wir sind hier, um die Corona-Regeln zu kontrollieren."

Nach einer Ausweiskontrolle wird dem Ertappten eine Strafe von 100 Euro in Aussicht gestellt. Der reagiert entgeistert: "Ehrlich jetzt?!", worauf einer der Beamten antwortet:

"Ehrlich jetzt. Ich scherze nicht. Ich bin auch hinterhergelaufen, aber mit Maske. Das geht! Und Sie müssen hier eine Maske tragen!"

"Kampagnen"

Im erweiterten Teil 1 findet sich beispielsweise der Redebeitrag von Katharina Schulze (Bündnis 90/Grüne), die am 2. Dezember 2021 im Bayerischen Landtag eine Verschärfung der Kontaktbeschränkungen für ungeimpfte Erwachsene, die Schließung des Handels für Ungeimpfte und Absage aller Sport-, Kultur- und Freizeitveranstaltungen mit Publikum gefordert hatte. Sie zeigte sich "froh über die neue Ampelregierung", die auf dem Weg sei, eine allgemeine Impfpflicht einzuführen.

Die Video-Ausschnitte sind nicht durchgängig chronologisch geordnet, wodurch die Kontraste verstärkt werden. Natürlich sind die verschiedenen Ansprachen von Bundeskanzlerin Merkel ab März 2020 vertreten, auch die Meldungen der Tagesschau über die Entdeckung des Virus in China oder den ersten deutschen "Fall" in Bayern. Es fehlen auch nicht die beruhigenden Statements des damaligen Bundesgesundheitsministers Jens Spahn, der anfangs vor "Panik" warnte, oder die Erklärungen von Christian Drosten, der von einer "milden Erkältung" sprach. Und so dementierte das Bundesgesundheitsministerium noch am 14. März 2020, was eine gute Woche später Realität in ganz Deutschland werden sollte:

"Es wird behauptet und rasch verbreitet, das Bundesministerium für Gesundheit/die Bundesregierung würde bald massive Einschränkungen des öffentlichen Lebens ankündigen.

DAS STIMMT NICHT!"

Und weiter:

"Diese und ähnliche FALSCHINFORMATIONEN verunsichern gerade viele Bürgerinnen und Bürger.

Bitte helfen Sie mit, ihre VERBREITUNG zu STOPPEN und sie richtigzustellen. Lassen Sie uns gerade jetzt besonnen bleiben und einander auch unter Stress VERTRAUEN."

"Profiteure, Erfüllungsgehilfen und prominente Kombattanten"

Der Teil 2 beginnt mit einer der erwähnten Rückblenden in die Fernsehgeschichte. In den Siebzigerjahren warnte ein Kommentar des ZDF noch vor sozialpsychologischen Manipulationsmethoden. Ausgerechnet am Beispiel der Grippe verdeutlichte der Kommentator die Möglichkeiten der "Angst-Manipulation".

Dagegen verkündete Bundeskanzlerin Angela Merkel im März 2020:

"Es ist ernst. Nehmen Sie es auch ernst. Seit der deutschen Einheit, nein: seit dem Zweiten Weltkrieg gab es keine Herausforderung an unser Land mehr, bei der es so sehr auf unser gemeinsames, solidarische Handeln ankommt. Ich appelliere an Sie: Halten Sie sich an die Regeln, die nun für die nächste Zeit gelten. (…) Glauben Sie keinen Gerüchten, sondern nur den offiziellen Mitteilungen, die wir immer auch in viele Sprachen übersetzen lassen."

Ähnlich äußerte sich Ursula von der Leyen, die sich nicht nur dadurch hervortat, den Europäern das Händewaschen vorzumachen, während sie die "Ode an die Freude" summte. Auch der Sänger Reinhard Mey beteiligte sich an der von der Bundesregierung noch im März 2020 initiierten Kampagne zur Isolierung und bekannte aus seiner Küche:

"Wir bleiben zu Hause!"

Nachdem einige Monate mit Maskenzwang, Schul- und Betriebsschließungen, Heimarbeit und "Lockdowns" ins Land gegangen waren, lobte der TV-Philosoph Richard David Precht in einem Interview mit dem schweizerischen Fernsehen die Deutschen für ihren Gehorsam:

"Ich habe eher den Eindruck, dass die Maske Normalität geworden ist, als dass die Leute zu lax damit umgehen. (…) Ich freue mich darüber zu sehen, dass 85 Prozent der Bevölkerung gute Staatsbürger sind. Denn was der Staat uns hier aufnötigt, ist ja nicht etwas, was er aus bösen Absichten tut. (…) Das heißt also, wir dürfen in Deutschland und in der Schweiz über Corona denken, was wir wollen, aber als Staatsbürger haben wir halbwegs zu funktionieren."

"Das Leid der Kinder und Jugendlichen"

Erschütternd sind die zusammengestellten Clips über die Lage und das Leid der Kinder und Jugendlichen während der Corona-Maßnahmen, die den Teil 3 der Dokumentation bilden. Hier fehlt auch nicht ein Ausschnitt aus der Sendung des ZDF-"Comedians" Jan Böhmermann, der die Kinder mit den Ratten zu Zeiten der Pest verglich. Von "Wirtstieren" und "unverantwortliche(n) kleine(n) Halbmenschen" war die Rede. Gezeigt werden Schüler und Jugendliche, die unter Distanzunterricht, Kontakt- und Bewegungsmangel leiden. Dabei hatte es genügend warnende Kinderärzte und Psychologen gegeben, die vor den dramatischen Folgen für die Entwicklung der Kinder und Heranwachsenden gewarnt hatten – vor allem, weil sie nur selten erkrankten und die Infektion meist einen harmlosen Verlauf nahm. Nichtsdestotrotz zeigte sich ein Karl Lauterbach, inzwischen Bundesgesundheitsminister, im Interview bei "Maischberger" uneinsichtig. Zwar müsse man manche Corona-Maßnahmen, beispielsweise Kontaktbeschränkungen, im Rückblick anders bewerten. Lauterbach lehnte es jedoch ab, sich konkret von den teils drastischen Maßnahmen zu distanzieren, die auch er seinerzeit gefordert hatte:

"Wir dürfen jetzt nicht den Eindruck erwecken, als wenn ein großer Teil der Maßnahmen von damals falsch gewesen wäre."

"Die Polizei, ihre ehrgeizigen Freunde und willigen Helfer"

Auch der vierte Teil, der sich mit den staatlichen Repressionsorganen ("Die Polizei, ihre ehrgeizigen Freunde und willigen Helfer") beschäftigt, arbeitet die Gegensätze und Widersprüchlichkeiten der Corona-Monate heraus. Dieser Teil der Zusammenstellung beginnt mit einer Rückblende in den August 2019. Gezeigt wird Bundeskanzlerin Merkel, die bei einem feierlichen Gelöbnis von Bundeswehrsoldaten noch unterstrichen hatte:

"Es gibt Momente, in denen Ungehorsam eine Pflicht sein kann. Momente, in denen man nur dann Anstand und Menschlichkeit wahrt, wenn man sich gegen einen Befehl, gegen den Druck von Vorgesetzten oder auch den Druck der Masse auflehnt und gegenhält. Es gibt Momente, in denen der einzelne die moralische Pflicht hat, zu widersprechen und sich zu widersetzen. Das erkennt auch unsere Verfassung an. Im Artikel 20 unseres Grundgesetzes ist das Recht zum Widerstand festgeschrieben. Und zwar, ich zitiere, "gegen jeden, der es unternimmt, diese Ordnung zu beseitigen, wenn andere Abhilfe nicht möglich ist.

In beklemmend-komischem Gegensatz zu diesen hehren Grundsätzen steht eine Szene, die sich auf einem deutschen Marktplatz im Dezember 2020 zugetragen hat. Zu sehen sind Polizisten und Passanten. Ein Mann, der auf der Stelle steht, ist im Begriff, einen Apfel zu essen. Der Clip dokumentiert folgenden Dialog:

Polizist: "Wir schließen einen Kompromiss. Sie essen den Apfel jetzt. Aber bitte nicht nur daran rumlutschen, essen Sie ihn bitte! Sonst komme ich nämlich auf die Idee, dass Sie nur der Maskenpflicht entgehen wollen."

Passant: "Nein, nein!"

Polizist: "Der unterliegen Sie definitiv!"

Passant: "Nein … das hat nur soweit … (unverständlich)"

Polizist: "Wir haben uns soweit verstanden?! Ne?!"

Passant: "Ich muss ihn essen. Ich kann ihn auch langsam essen, aber ich muss ihn essen."

Polizist: "Genau. Sonst mache ich Ihnen einen Vorschlag: Wir führen Sie irgendwohin, wo Sie niemand gefährden, und da können Sie Ihren Apfel dann essen. Ganz einfach!"

Passant: "Es gibt jetzt eine neue Geschwindigkeit, um Äpfel zu essen. Das wurde gerade festgelegt. Ich kriege jetzt eine Frist gesetzt, diesen Apfel zu essen."

"Wissenschaft und Medien – Partners in Crime"

Die Durchsetzung der drakonischen Corona-Maßnahmen wäre ohne die willige Mitwirkung der Wissenschaft und Medien nicht möglich gewesen. Diese wurden zu Komplizen des Verbrechens, wie die Dokumentation zu Recht feststellt.

Bezeichnend für die völlig einseitige Berichterstattung der Mainstream-Medien ist die Stellungnahme des WDR-Programmdirektors Jörg Schönenborn, der im Dezember 2020 befand, eine Talkshow sei "nicht der richtige Ort, um über wissenschaftliche Fakten zu diskutieren". Damit erteilte der WDR-Mann einer entsprechenden Petition eine Absage, obwohl die Petition "auch im Ton verbindlich und freundlich war", wie Schönenborn jovial feststellte:

"Unsere Botschaft ist klar: Wir sind "eng in Fakten, aber breit in Meinungen und Perspektiven".

Einen Monat zuvor, im November 2020, hieß es in einer anderen WDR-Sendung, nämlich hart, aber fair (eigene Schreibweise: hartaberfair), von Frank Plasberg zu den Corona-Impfungen, die für den Jahreswechsel 2020/21 angekündigt wurden:

"Dazu eine Erklärung vorneweg: Falls Sie in dieser Sendung eine Diskussion mit berufsmäßigen Impfgegnern oder Corona-Leugnern erwarten, muss ich Sie enttäuschen. Umso ernster können Sie unsere Gäste nehmen, die offen auch über die Risiken der Impfung sprechen."

Bereits im Mai 2020 sprach sich der SWR-Journalist Rainald Becker in einem Kommentar gegen einen "Lockerungswettlauf" unter Politikern aus:

"All' diesen Spinnern und Corona-Kritikern sei gesagt: Es wird keine Normalität mehr geben wie vorher."

Ein Appell von 200 "Künstlern und Wissenschaftlern" ("Madonna", Robert De Niro u. a.) hätte zu Recht gefordert, dass "nach der Corona-Krise Lebensstil, Konsumverhalten und Wirtschaft grundlegend" verändert werden müssten.

"Diese weltweite Pandemie muss zu etwas Neuem führen", so Rainald Becker.

Passend zu diesem keinen Widerspruch duldenden Urteil eines Journalisten konnte dann auch RKI-Präsident Lothar Wieler am 28. Juli 2020 im ZDF fordern:

"Diese Regeln werden wir noch monatelang einhalten müssen. Die müssen also der Standard sein, die dürfen überhaupt nie hinterfragt werden. (…) Also das ist die Grundregel. Die dürfte und sollte niemand mehr infrage stellen. Das sollten wir einfach so tun."

Wieder ein halbes Jahr später, im Januar 2021, die Impfkampagne war gerade angelaufen, ließ sich der katholische Moraltheologe Professor Andreas Lob-Hüdepohl, Mitglied des "Deutschen Ethikrates", im Welt-TV über die "Grenzen für das Selbstbestimmungsrecht" aus. Lob-Hüdepohl sprach sich für eine Einschränkung dieses individuellen Rechts aus. Demnach sollte der einzelne nicht frei entscheiden dürfen, ob er sich mit den neuartigen Covid-Präparaten impfen lassen wollte oder nicht. Lob-Hüdepohl betrachtete "die Allgemeinheit" als "gefährdet" durch "Einzelentscheidungen", wie er meinte.

Der Theologe zeigte sich überzeugt, dass die sogenannte Impfung das "Pandemiegeschehen" reduzieren würde. Lob-Hüdepohl plädierte dafür,

"…, dass wir eine möglichst hohe Durchimpfungsrate in der Bevölkerung bekommen."

Ein Jahr später, im Januar 2022, propagierte die einst kritische ZDF-Show Die Anstalt die neuen Corona-Impfungen. Zu diesem Zeitpunkt stand die Politik kurz davor, eine allgemeine Impfpflicht gegen Corona einzuführen (die einrichtungsbezogene war bereits obligatorisch).

Dokumentiert wird schließlich auch der Auftritt von Thomas Mertens, dem Chef der Stiko, im SWR. Nach dem Ende der Impfkampagne sahen sich die etablierten Medien schließlich genötigt, zumindest häppchenweise auch über die Schäden zu berichten, die die gentherapeutische Behandlung mit den mRNA-Präparaten massenhaft verursacht. Anfänglich noch etwas zögernd, hatte die Stiko unter Mertens die Verabreichung der unzureichend getesteten mRNA-Injektionen schließlich dennoch empfohlen. Nun gab Mertens im Gespräch mit einer Impfgeschädigten vor laufender Kamera den Rat, dass die Impfopfer die "Erkenntnis", ihre Beschwerden könnten durch die Impfung hervorgerufen worden sein, den Ärzten und Krankenkassen nicht auf die Nase binden sollten. Dann würden die Ärzte auch in die Behandlung einwilligen und die Kassen die Kosten übernehmen.

Schlussbemerkung

Gerade, weil das Corona-Thema aktuell wieder von Politik und Medien hochgezogen wird, ist ein Rückblick in die Jahre 2020 bis 2022 aufschlussreich. Auch wer damals nicht allabendlich am Fernseher die Inzidenzen, stets aufaddierten Infektionszahlen und Sondersendungen verfolgt hat, kann anhand dieses Videomaterials erkennen, wie eine Gesellschaft für den Gehorsam konditioniert werden konnte. Wir bekommen noch einmal vorgeführt, wie die repressiven Maßnahmen funktionierten – so unfassbar der oft willige und gutgläubige Konformismus im Nachhinein auch erscheinen mag. Eine kritische "Durcharbeitung" (um diesen Begriff Kurt Pätzolds einmal für die Corona-Krise zu gebrauchen) hat in der breiten Gesellschaft noch kaum stattgefunden, und es ist nicht abzusehen, ob und wann es dazu kommt. Einen Anstoß unter vielen könnte diese ebenso verdienstvolle wie verstörende Video-Dokumentation liefern – so schwer erträglich es ist, auch nur eine Folge dieser Serie am Stück anzusehen.