Autorius: Sven Reuth Šaltinis: https://www.compact-online.de/... 2022-09-22 03:48:00, skaitė 549, komentavo 0
Gustav Gressel gilt als einer der wichtigsten europäischen Militäranalysten. In einem Interview erklärte er nun, wann für den russischen Präsidenten die rote Linie zum Einsatz von Nuklearwaffen überschritten wäre. In der COMPACT-Ausgabe mit dem Titelthema Raus aus der NATO. Für einen Friedensvertrag mit Russland zeigen wir auf, was geschehen muss, um den Frieden zu erhalten. Hier bestellen.
Mit seiner heutigen Rede hat der russische Präsident Wladimir Putin bewiesen, dass die Eskalationsdominanz weiterhin bei ihm liegt. Der Begriff bezeichnet die Fähigkeit, Zeit und Grad der militärischen Verschärfung eines Konflikts zu bestimmen. Die Ankündigung Putins, ab dem heutigen Tag eine Teilmobilmachung durchzuführen, mit der 300.000 weitere Soldaten rekrutiert werden sollen, macht deutlich, dass er das Heft des Handelns weiter in der Hand behält.
Der österreichische Militärexperte Gustav Gressel vom European Council on Foreign Relations hat in einem Interview mit der Welt vom 19. September nun erläutert, ab wann er einen russischen Atomwaffeneinsatz in der Ukraine für möglich hält. Den Begriff der „Eskalationsdominanz“ lehnt er zwar ab, da es immer darum gehe, „was das innenpolitische System unterstützt und mitträgt.“
Der österreichische Militäranalyst Gustav Gressel. Foto: Screenshot Phoenix.
Aber der Österreicher, der in den vergangenen Monaten durch seine durchaus fundierten und ausgewogenen Analysen auffiel, sieht sehr wohl rote Linien, ab denen Putin Nuklearwaffen einsetzen könnte. So äußerte er in dem Interview:
„Ein russischer Atomwaffeneinsatz wäre meiner Ansicht nach denkbar, wenn die russische Armee auf einmal an allen Fronten zusammenbrechen würde. Dann würden die heimströmenden Soldaten zum innenpolitischen Risiko für Putin. Da könnte er mit diesem Einsatz von Atomwaffen versuchen, die Kommandogewalt über die eigenen Kräfte zu behalten. Ein anderes Szenario wäre ein Angriff der Ukraine auf die Krim. Die sieht Putin längst als eigenes Territorium an. Da wäre ich mir wirklich nicht sicher, wie die Russen reagieren.“
Gleichermaßen Interessant wie beunruhigend ist es jedenfalls, dass Gressel einen Einsatz von Nuklearwaffen – anders als viele andere deutsche TV-Experten und Politiker – für möglich hält. Allerdings gibt der Analyst auch zu bedenken, dass ein solcher Einsatz mit enormen politischen und ökonomischen Kosten für Wladimir Putin verbunden wäre. Staaten aus dem bisherigen Kreis der „Blockfreien“ wie Brasilien und Indien, die sich bislang nicht an den Russland-Sanktionen beteiligen, könnten dann in das westliche Lager wechseln.
Die Äußerungen von Gustav Gressel machen aber vor allem eines deutlich: Es handelt sich hier eben nicht um ein Pokerspiel. Schon längst hat eine Kettenreaktion begonnen, die im Grunde genommen schon längst aus dem Ruder gelaufen ist. Wer findet einen Weg, die Eskalationsspiralen zu verlassen?
Ein Austritt Deutschlands aus der NATO ist unmöglich? So wird es den Deutschen von ihrem Polit-Establishment sowie den Mainstream-Medien suggeriert. Doch diese Alternative ließe sich sehr wohl realisieren – und es wäre gar nicht einmal so schwer. In dieser Ausgabe von COMPACT mit dem Titelthema Raus aus der NATO. Für einen Friedensvertrag mit Russland zeigen wir auf, was geschehen muss, um das westliche Kriegsbündnis schnell zu verlassen. Hier bestellen.