Reparationen: Polen will 1,3 Billionen Euro von Deutschland

Autorius: Sven Reuth Šaltinis: https://www.compact-online.de/... 2022-09-02 19:01:00, skaitė 553, komentavo 0

Reparationen: Polen will 1,3 Billionen Euro von Deutschland

Da macht man erstmal dicke Backen: Die Regierung in Warschau beziffert in einem Bericht die von Deutschland im Zweiten Weltkrieg angerichteten Schäden auf 1,3 Billionen Euro. In COMPACT-Geschichte Verbrechen an Deutschen erinnern wir an die Schandtaten, die unser Volk im Zuge der Kriege erlitten hat. Hier mehr erfahren.

 Mehr als 77 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs holt man in Warschau zum ganz, ganz großen Keulenschlag gegen Deutschland aus. Gestern – am Jahrestag des Beginns des Zweiten Weltkriegs – kündigte Jarosław Kaczyński, der Vorsitzende der nationalkonservativen Partei „Recht und Gerechtigkeit“ (PiS), an. Die geradezu unvorstellbare Summe liegt deutlich höher als der gesamte deutsche Staatshaushalt.

„Polen wird Kriegsreparationen beantragen“

Grundlage ist ein Gutachten, in dem die während des Zweiten Weltkriegs von Deutschland in Polen angerichteten Schäden beziffert wurden. Kaczyński äußerte schon klipp und klar, „dass Polen Kriegsreparationen beantragen wird.“ Außerdem schlug Kaczyński der israelischen Regierung vor, sich an der Reparationskampagne gegen Deutschland zu beteiligen.

Die Bundesregierung erkennt die Sanktionsforderungen auf juristischer Ebene nicht an. Sie verweist darauf, dass alle diesbezüglichen Fragen im Verhältnis zu Polen schon 1953 abschließend geklärt worden wären. Allerdings ist die Lage nicht eindeutig, denn der Staatsrat im sozialistischen Polen hat eine entsprechende Erklärung nie unterzeichnet. Außerdem verjähren Kriegsverbrechen nicht, was allerdings gleich die Frage nach den an den Deutschen begangenen Verbrechen aufwirft, die in der Endphase und den Monaten nach dem Zweiten Weltkrieg an den Deutschen während der Vertreibung begangen wurden.

Ostgebiete wurden „vergessen“

Überhaupt fällt auf, dass in dem „Gutachten“ der polnischen Regierung keine Rede von den ostdeutschen Provinzen Pommern, Schlesien, Ostbrandenburg und dem westlichen Ostpreußen ist, die Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg an Polen abtreten musste. Es handelte sich hier immerhin um große Teile des deutschen Reichsgebietes, aus denen die deutsche Bevölkerung, die dort schon seit Jahrhunderten siedelte, auf grausamste Art und Weise vertrieben wurde.

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Ostpreussischer Flüchtlingstreck 1945. In dem von der polnischen Regierung erstellten Reparationsgutachten tauchen die von Polen nach dem Zweiten Weltkrieg annektierten Ostgebiete nirgendwo auf. Quelle: Wikimedia Commons, Von Bundesarchiv, B 285 Bild-S00-00326 / Unbekannt / CC-BY-SA 3.0.

Diese Schäden, die gegenüber Deutschland angerichtet wurden, kommen in dem „Gutachten“ der polnischen Regierung nicht mit einer Silbe vor. Das allseitige Einhacken auf Deutschland und die Deutschen hat damit einen vorläufigen Höhepunkt erreicht. Im Juli dieses Jahres hatte auch die griechische Regierung bei einem Athen-Besuch von Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) erklärt, an ihren Reparationsforderungen gegenüber Deutschland festzuhalten. Auch Griechenland dürfte am Ende nicht gerade mäßige Forderungen an Deutschland stellen.

Vorbildliches Russland

Bemerkenswert ist jedenfalls, dass aus Moskau keine Reparationsforderungen gestellt werden – und das, obwohl Deutschland derzeit Waffen an die Ukraine liefert, die sich im Kriegszustand mit Russland befindet. Derartige Forderungen wurden selbst zu sowjetischen Zeiten nie gestellt. Die Bundesregierung sollte jedenfalls jetzt schon beginnen, eine Strategie gegen die Reparationsforderungen aus Warschau zu entwickeln. Es dürfte unerlässlich sein, an dieser Stelle auch auf die enormen deutschen Gebietsverluste und das von der ganzen Welt vergessene Leid deutscher Opfer hinzuweisen.