Autorius: RT deutsch Šaltinis: https://deutsch.rt.com/nordame... 2016-12-05 10:57:42, skaitė 849, komentavo 0
Kommt der neue Vertrag zwischen Nestlé und dem US-Bundesstaat Michigan zustande, zweigt Nestlé bis zu 400 Millionen Liter Trinkwasser ab. Zu einem Spottpreis. Währenddessen leidet die Bevölkerung in Flint, Michigan, nach wie vor unter verschmutztem Wasser.
Seit 2014 erschüttert ein riesiger Wasserskandal die USA. Um Geld zu sparen, hatte das hoch verschuldete Flint im Bundesstaat Michigan im Jahr 2014 beschlossen, sein Wasser nicht mehr aus Detroit, sondern aus dem regionalen Huron-See zu beziehen. Da es jedoch noch keine Pipeline zum See gab, wurde übergangsweise Wasser aus dem Flint River gepumpt.
Schon nach wenigen Tagen klagten die Bewohner der Stadt über Hautausschläge, Übelkeit und Erschöpfung. Bis zu 100.000 Menschen zeigten Vergiftungserscheinungen durch bleihaltiges Wasser. Am Anfang ignorierten die Behörden die Klagen der Bevölkerung. Dann wurde offiziell empfohlen, das Wasser nur in abgekochtem Zustand zu verwenden. Später wurden jedoch auch noch Coli-Bakterien im Wasser gefunden.
Selbst General Motors nahm davon Abstand, das Wasser in seinen Fabriken zu verwenden. Der Automobilkonzern befürchtete Rostschäden. Während die Wasserversorgungskrise in Flint immer noch nicht gelöst ist, kommt es unterdessen nun knapp 200 Kilometer von Flint entfernt, in Evart, zu einem neuen Wasser-Deal mit Nestlé.
Dem Unternehmen soll es demnach gestattet werden, bis zu 400 Millionen Liter Wasser für seine Wasserproduktion abzuzweigen. Die Quelle liegt auf einem Grundstück, das Nestlé nun zum Zweck der Erweiterung einer Abfüllanlage für sein "Ice Mountain"-Mineralwasser erworben hat. Da die Stadt keine Rechtsgrundlage hat, um Grundeigentümern einen Beitrag für die Verwendung von Wasser auf eigenem Territorium abzuverlangen, sind die einzigen Kosten, die auf den Konzern dafür zukommen, jene für jährlichen Behördenaufwand in Höhe von 200 US-Dollar. Das Wasser diente der Bevölkerung bis jetzt als Trinkwasser. Der eigentliche Wert des Wassers wird mit über 200 Millionen US-Dollar angegeben. Die einzigen Kosten, die auf Nestlé zukommen, sind die Investitionskosten insgesamt in Höhe von 36 Millionen US-Dollar.
Der Sprecher der Bürgerrechtsbewegung National Association for the Advancement of Colored People (NAACP) in Flint, Francis Gilcreast, sprach von einem "verheerenden psychologischen Signal" an die Bevölkerung.
Ein Bürger von Flint sagte gegenüber "The Guardian":
Warum in alles auf der Welt würde der Staat Michigan, der kein Geld hat, um seine eigenen Wasserprobleme zu lösen, wie zum Beispiel in Flint, überhaupt nur darüber nachdenken, einem ausländischen Unternehmen mit Milliardenumsatz für wenig Geld noch mehr Wasser zu geben?
Der Bundesstaat Michigan rechtfertigt die Vereinbarung mit der Schaffung von 20 neuen Arbeitsplätzen. Nestlé werden enge Verbindungen zum Büro von Gouverneur Rick Snyder nachgesagt. So ist zum Beispiel die Sprecherin von Nestlé in Michigan, Deb Muchmore, mit dem früheren Stabschef Snyders verheiratet. Nestlé ist der größte Eigner privater Wasserquellen in Michigan.