Interesse an rechten Sportgruppen bei Extremisten in Deutschland immer größer

Autorius: SputnikNews Šaltinis: https://de.sputniknews.com/ges... 2020-10-19 10:43:00, skaitė 776, komentavo 0

Interesse an rechten Sportgruppen bei Extremisten in Deutschland immer größer

Rechtsextremistische Kampfsportgruppen rücken derzeit immer stärker in den Fokus der deutschen Sicherheitsbehörden als noch vor einigen Jahren. Dabei stellen diese fest, dass gemeinsame sportliche Aktivitäten, darunter Kampfsport und Bergsteigen, bei den Extremisten immer beliebter werden.

Obgleich größere Veranstaltungen für die Szene 2020 auch wegen der Corona-Pandemie bisher kaum möglich waren, hat sich das Gemeinsame Extremismus- und Terrorismusabwehrzentrum-Rechts von Bund und Ländern in den ersten acht Monaten dieses Jahres 14 Mal mit der rechtsextremistischen Kampfsportszene befasst. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Grünen-Fraktion hervor, die der Deutschen Presse-Agentur (dpa) vorliegt.

Im gesamten Jahr 2019 gab es 22 entsprechende Besprechungen, doppelt so viele wie im Jahr zuvor. „Insbesondere junge Rechtsextremisten interessieren sich zunehmend für gemeinsame sportliche Aktivitäten“, neben Kampfsport seien auch Kraftsport und Bergsteigen in der Szene beliebt, hält das Innenministerium fest.

Bundeswehrsoldaten liken „Kampf der Nibelungen“

Nach Kenntnis der Bundesregierung haben in den vergangenen Jahren auch mehrere aktive Bundeswehrangehörige auf Facebook „Likes“ zum „Kampf der Nibelungen“ abgegeben, und als Besucher an diesem größten rechtsextremistischen Kampfsport-Event teilgenommen. „Die Anzahl der Kennverhältnisse liegt im knapp zweistelligen Bereich“, hält das Innenministerium mit Blick auf Angehörige der Bundeswehr fest.

Die Grünen wollen eine sportpolitische Strategie

Die Grünen wünschen sich angesichts dieser Erkenntnisse eine sportpolitische Strategie, um einer Unterwanderung des Extremkampfsports durch Rechtsextreme Einhalt zu gebieten. „Uns muss klar sein, dass die extreme Rechte Kampfsport nicht als Selbstzweck betreibt. Da wird für den Straßenkampf und letztlich für den Umsturz, den 'Tag X', trainiert“, sagte Monika Lazar, sportpolitische Sprecherin der Fraktion.

pd/mt/dpa