Autorius: Karel Meissner Šaltinis: https://www.compact-online.de/... 2020-10-06 15:55:00, skaitė 2450, komentavo 0
„Unsere Sicherheit wird nicht nur, aber auch am Hindukusch verteidigt“, phantasierte 2002 der damalige Verteidigungsminister Peter Struck, um die Abstellung von Soldaten in Afghanistan zu rechtfertigen. Wer aber konnte ahnen, dass sie dort nicht nur von wilden Taliban-Kämpfern, sondern – viel schlimmer noch – vom Klimawandel bedroht werden?
Genau das hat Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) endlich erkannt: Die Soldaten, so Kramp-Karrenbauer gegenüber der Stuttgarter Zeitung, würden durch den Klimawandel „absehbar mehr gefordert“. Er stelle „eine zentrale Herausforderung für die globale Stabilität und Sicherheit dar“. Die Truppe kämpfe deshalb um den Erhalt ihrer Reaktionsfähigkeit:
„Das betrifft Ausrüstung und Infrastruktur genauso wie unsere Krisenfrüherkennung und Ausbildung“. Schon jetzt bekomme man solche Probleme in Mali und Afghanistan zu spüren. Bereits Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hatte jüngst im Klimawandel eine Bedrohung für die Streitkräfte des Atlantischen Bündnisses ausgemacht.
Dabei geht es nicht nur um das Ertragen von zusätzlicher Hitze, sondern laut Kramp-Karrenbauer um ein Mehr an Einsatzleistung: „Die Bundeswehr wird absehbar mehr gefordert sein: In laufenden Einsätzen genauso wie bei möglichen Einsatzverpflichtungen in der Katastrophennothilfe oder bei humanitären Hilfseinsätzen“
Allerdings ist die Truppe auch ein wenig selber schuld: schließlich tragen ihre Fahrzeuge und Waffen kräftig zum Klimawandel bei, oder? Deshalb fordert der grüne Bundestagsabgeordnete Tobias Linder nun eine klimafreundliche Bundeswehr. Die Treibhausgasemissionen müssten endlich ins Visier genommen werden: „Im gesamten Beschaffungsprozess muss die Klimakrise künftig mehr in den Blick genommen werden“.