Autorius: Kristin von Appen Šaltinis: https://www.compact-online.de/... 2020-09-06 13:29:00, skaitė 1470, komentavo 0
Bereits 2017 hatte Margot Käßmann anlässlich des Deutschen Evangelischen Kirchentages in Berlin deutsche Patrioten qua Geburt mit „Nazis“ auf eine Stufe gestellt: „Zwei deutsche Eltern, vier deutsche Großeltern – da weiß man, woher der braune Wind wirklich weht“. Und für einen Sturm der Empörung gesorgt.
Die flammte wieder auf mit ihrer Forderung Ende Mai dieses Jahres gegenüber dem Straßenmagazin Asphalt, die Alten sollten wegen Corona zuhause bleiben: Die hätten ein „gutes Leben“ gelebt. Deshalb sei es angesichts der Bedrohung durch Covid-19 jetzt an ihnen, zugunsten der Kinder zu verzichten. Die Älteren seien „mehrheitlich die Luxusgeneration, die es so gut hatte wie keine Generation vorher und keine danach“, weniger von den wirtschaftlichen Folgen der Krise betroffen.
Mit Blick auf die mit Fug und Recht als sadistisch zu bezeichnende Isolation von Pflegeheimbewohnern wurde die frühere Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) scharf von Eugen Brysch von der Deutschen Stiftung Patientenschutz kritisiert: „In einer Zeit, in der 800.000 Pflegebedürftige systematisch in Heimen isoliert werden, sollte niemand mehr Verzicht von alten Menschen einfordern.“ Die seien ohnehin Leidtragende der Corona-Pandemie – und stellte klar: „Das ist die Kriegsgeneration und nicht die Luxusgeneration, von der die ehemalige Landesbischöfin redet. Manchmal wäre es besser, Margot Käßmann würde selbst zurückstecken und einfach schweigen.“
Rückendeckung bekam Brysch von Irmgard Schwaetzer, Präses der Synode der EKD und frühere Bundesministerin und FDP-Politikerin: Sie warnte davor, die Generationen gegeneinander auszuspielen.
Doch Käßmann kann´s nicht lassen, ihre „Schäflein“ gegen sich aufzubringen, und legte jetzt nach: Ihrer Meinung nach könnten AfD-Wähler oder -Mitglieder nicht gleichzeitig gute Christen sein, sagte sie am Donnerstag in einem Bild-Interview. Die AfD sei für sie eine Partei, welche Menschen angreife und niedermache. Sie sehe dort ein „ganz gerüttelt Maß an Antisemitismus und in den Wahlprogrammen einen vorhandenen Nationalismus“, der keineswegs mit dem Christentum vereinbar sei.
Anstatt sich auf Glaubensfragen zu beschränken, neutral zu bleiben, wie es sich für Vertreter der Kirche gehört, sparte Käßmann nicht an weiterer Hetze gegen die AfD und verunglimpfte knapp sechs Millionen Wähler der Alternativen, die sich überwiegend als nicht mehr als schlichte Patrioten betrachten. So zog sie einen Vergleich mit der Kirche in der Zeit des Nationalsozialismus, da diese „viel zu lange zur Verfolgung von Juden, Kommunisten und Homosexuellen“ geschwiegen habe – und setzte die größte Oppositionspartei dieses Landes indirekt mit den Nazi-Verbrechern der NSDAP gleich.
Zugleich solidarisierte sich Käßmann mit verschiedenen kirchlich gestützten Vereinen, die im aktuellen Kommunalwahlkampf in Nordrhein-Westfalen dazu auffordern, auf keinen Fall die AfD zu wählen. Politische Neutralität der Kirche? Einmal mehr Fehlanzeige und mit ein Grund, warum ihr zunehmend der Rücken gekehrt wird…