Autorius: RT Šaltinis: https://deutsch.rt.com/inland/... 2020-07-01 14:39:00, skaitė 919, komentavo 0
Filiale der Agentur für Arbeit in München
Wegen der Corona-Krise verschlechtert sich die Lage auf dem Arbeitsmarkt. Im Juni waren 2,853 Millionen Menschen ohne Job, 40.000 mehr als noch im Mai und 637.000 mehr als vor einem Jahr, wie die Bundesagentur für Arbeit am Mittwoch in Nürnberg mitteilte. Die Arbeitslosenquote stieg um 0,1 Prozentpunkte auf 6,2 Prozent. Normalerweise sinkt die Zahl der Arbeitslosen im Juni am Ende der Frühjahrsbelebung saisonbedingt.
Gestiegen ist in der Corona-Krise auch die Zahl der Hartz-IV-Empfänger in Deutschland. Deren Zahl habe im Juni bei 4,076 Millionen gelegen, 152.000 Personen mehr als im Juni 2019. Damit waren im Juni nach Angaben der Bundesagentur 7,5 Prozent der Personen im erwerbsfähigen Alter auf Hilfe angewiesen.
Im April sei der höchste jemals erreichte Stand an Kurzarbeitern in der Bundesrepublik erreicht worden, so die Bundesagentur bei der Vorlage ihrer Monatsstatistik. Demnach waren im April 6,83 Millionen Menschen in Kurzarbeit, nach 2,49 Millionen, die noch im März gemessen wurden.
Insgesamt haben in der Corona-Krise inzwischen Betriebe für mehr als 12 Millionen Menschen Kurzarbeit angemeldet. Zu den 11,8 Millionen im März, April und Mai kamen im Juni noch einmal Anzeigen für 342.000 Menschen hinzu, berichtete die Bundesagentur. Erfahrungsgemäß wird Kurzarbeit nicht in allen angezeigten Fällen realisiert. Die Bundesagentur rechnet mit den Betrieben mit einer Verzögerung von drei Monaten ab.
Der Arbeitsmarkt ist wegen der Corona-Krise weiterhin unter Druck", sagte der Vorstandschef der Bundesagentur, Detlef Scheele. "Der massive Einsatz von Kurzarbeit stabilisiert aber den Arbeitsmarkt."
Kauflaune der Verbraucher kehrt nur langsam zurück
Erst vor wenigen Tagen erklärte das Nürnberger Konsumforschungsunternehmen GfK, dass die Kauflaune der Verbraucher nach den Lockerungen in der Corona-Krise nur langsam zurückkehrt. Für Juli prognostizierte das Unternehmen einen Wert von minus 9,6 Punkten – deutlich besser als im Juni mit minus 18,6 Punkten. Aber dies ist immer noch der drittschlechteste jemals ermittelte Wert.
Die Verbraucher erwachten zunehmend aus der Schockstarre, die noch im April zu einem beispiellosen Absturz der Stimmung geführt hatte.
Das schwache Licht am Ende des Tunnels, das sich bereits im vergangenen Monat abzeichnete, wird offenbar etwas heller", sagte der GfK-Konsumexperte Rolf Bürkl der Deutschen Presse-Agentur.
Aber wir seien noch nicht über dem Berg, betonte Bürkl. Fraglich sei, ob das Konjunkturklima jemals wieder den Wert von vor der Krise erreichen werde. "Es könnte sich herausstellen, dass sich das Kaufverhalten ändert", sagte Bürkl. Die Frage: "Brauche ich das alles überhaupt?" werde häufiger gestellt als bisher. Hinzu komme das Risiko eines Corona-Rückschlages.
Deutschland befindet sich in einer schweren Rezession", betonte Bürkl.
Dies könne im Herbst zu Insolvenzen und zu einem weiteren Anstieg der Arbeitslosigkeit führen. Die Angst vor dem Jobverlust drücke weiterhin auf das Konsumklima – auch wenn durch die Anreize der Bundesregierung möglicherweise die eine oder andere Anschaffung vorgezogen werden sollte.
(rt/dpa)