Autorius: Von Natalia Pawlowa Šaltinis: https://de.sputniknews.com/wir... 2020-06-29 14:33:00, skaitė 2299, komentavo 0
CEOs und Chefs internationaler Unternehmen, AEB-Mitglieder, befanden sich zum Zeitpunkt des Inkrafttretens der Beschränkungen aufgrund von Covid-19 außerhalb Russlands. Jetzt können sie ins Land zurückkehren und beginnen, ihre Pflichten zu erfüllen. Diese Liste, die von der AEB mit Unterstützung der französisch-russischen und der finnisch-russischen Handelskammer, Confidustria Russia und anderer Partnerorganisationen erstellt wurde, umfasst mehr als 190 europäische Geschäftsleute, die nach Anweisung der stellvertretenden Ministerpräsidentin Tatjana Golikowa als Einzelperson in die Russische Föderation einreisen dürfen, allerdings sollen sie nach der Ankunft 14 Tage Quarantäne einhalten.
Diese Entscheidung der russischen Regierung war dringend erwartet worden, kommentierte General Manager Paul Bruck, Mitglied des AEB-Vorstands, gegenüber Sputnik:
„Die Association of European Businesses hat seit Beginn der Reisebeschränkungen auf diese Problematik hingewiesen. Es gibt viele Fälle und viele Unternehmen, die seit Monaten ohne Geschäftsführer und führendes Personal auskommen mussten. Die Mitglieder der AEB sind mitunter die größten Investoren in Russland, weshalb wir sehr erfreut sind, dass es nun eine Regelung für die Einreise gibt. Leider sieht die derzeitige Verordnung nur eine einmalige Einreise vor. Es wäre wünschenswert, wenn hochqualifizierte Spezialisten sehr wohl mehrmals einreisen dürften. Außerdem würde ich mir persönlich wünschen, dass die zweiwöchige Quarantäne aufgehoben wird, vielleicht als Alternative auf Basis eines medizinischen Tests. In meiner Heimaststadt Wien z.B. kann man sich am Flughafen testen lassen, das Ergebnis abwarten und sich danach ohne Quarantäne frei bewegen!“
Was die Auswirkung der Pandemie von Covid-19 auf die Tätigkeit der ausländischen Unternehmen in Russland betrifft, so sieht Paul Bruck, Vice Chairman for SME of the AEB, dabei keinen großen Unterschied zwischen ausländischen und russischen Unternehmen:
„Vor allem kleine Unternehmen sind durch die Auswirkungen der Pandemie und durch Maßnahmen wie die arbeitsfreien Tage und andere Einschränkungen stark betroffen. Die negativen Auswirkungen sind aber auch sehr stark von der Branche des Unternehmens abhängig. Es wird auch sicher einige Branchen vor allem in manchen Services und auch im Internet-Handel oder in der Pharma-Industrie geben, die profitiert haben. Die endgültigen Auswirkungen werden wir aber erst in einigen Monaten sehen.“
Schon jetzt gibt es unter bestimmten Bedingungen gewisse Anzeichen für eine wirtschaftliche Erholung:
„Wir sehen in den Ländern, die bereits stufenweise zum normalen Leben zurückgekehrt sind, dass es Grund für Optimismus gibt. Eine komplette Erholung auf das Niveau vor der Pandemie wird wohl einige Zeit in Anspruch nehmen. Es bleibt auch zu hoffen, dass es im Herbst nicht zu einer zweiten Welle kommt! Ein 'Recovery' der Wirtschaft hängt auch davon ab, wie schnell es einen Impfstoff geben wird. Ein normales Niveau erwarte ich deshalb erst wieder frühestens ab dem 3. Quartal 2021”, so Paul Bruck.
Die neue Liste wurde zusätzlich zu der zuvor genehmigten Liste vom 29. Mai aufgestellt, in der 57 Personen das Recht erhielten, nach Russland zurückzukehren. Einige von ihnen sind bereits Anfang Juni in Moskau eingetroffen, und zwar mit zwei Lufthansa-Sonderflügen ab Frankfurt, die von der Deutschen Botschaft und der Russisch-Deutschen Handelskammer am 11. bzw. 25. Juni organisiert wurden.
Laut einer AEB-Umfrage waren 90 Prozent der in Russland tätigen europäischen Unternehmen von der mit Coronavirus verbundenen Krise in gewissem Maße betroffen. Zu den häufigsten Problemen gehörten Kundenausfälle, Schwierigkeiten bei der Lieferung von Rohstoffen und Komponenten sowie die Komplexität der Logistik. 74 Prozent der Befragten haben trotzdem ihr volles Personal behalten und einige sogar neue Mitarbeiter eingestellt. In der zweiten Jahreshälfte 2020 und im Jahr 2021 halten 78 Prozent der befragten AEB-Mitglieder das Risiko einer Geschäftsschließung in den nächsten zwölf Monaten für niedrig.
Die AEB vereint heute mehr als 500 Unternehmen aus verschiedenen Wirtschaftssektoren und ist in Russland seit 25 Jahren präsent. In dieser Zeit hat sich der Verband zur wichtigsten Repräsentanz ausländischer Investoren im Land entwickelt: 49 Auto- und Motorradmarken machen 98 Prozent des Neuwagenmarktes in Russland aus.