USA lassen deutschen VW-Topmanager im Kroatien-Urlaub verhaften

Autorius: SputnikNews Šaltinis: https://de.sputniknews.com/pan... 2020-06-18 11:12:00, skaitė 852, komentavo 0

USA lassen deutschen VW-Topmanager im Kroatien-Urlaub verhaften

Ein früherer VW-Manager ist wegen einer möglichen Beteiligung am Abgasskandal bei Volkswagen in Kroatien festgenommen worden. Die USA ließen den Manager per internationalem Haftbefehl suchen. Zum Verhängnis wurden ihm die Corona-Kontrollen. Nun droht ihm die Auslieferung an die USA und möglicherweise eine mehrjährige Haftstrafe.

Wie das „Handelsblatt“ berichtet, war ein von amerikanischen Strafermittlern beantragter Haftbefehl die Grundlage für das Vorgehen der kroatischen Behörden. Der frühere Dieselmotoren-Chef bei Audi, Axel Eiser wurde Anfang 2019 in den USA angeklagt und offenbar per internationalem Haftbefehl gesucht. In Kroatien schnappte die Falle nun zu. Aufgrund fehlender Grenzkontrollen in der EU meinte der Manager wohl, sich zumindest in Europa frei bewegen zu können und fuhr mit seiner Familie in den Urlaub nach Kroatien. Laut „Handelsblatt“ wurden Eiser die verschärften Einreisekontrollen während der Corona-Pandemie zum Verhängnis. Kroatien speichert derzeit die Daten einreisender Personen und gleicht diese mit per Haftbefehl gesuchten Personen ab.

Auch Ex-Konzernchef Winterkorn im Visier

Unter Berufung auf mit den Vorgängen vertraute Kreise berichtet das Blatt, dass US-Ermittler in dem ehemaligen VW-Manager einen Verantwortlichen für den Betrug bei der Konzerntochter Audi sehen. Volkswagen wollte sich nicht dazu äußern. Laut dem Bericht droht dem 59-Jährigen die Auslieferung in die USA.

Dort wurden bereits zwei frühere VW-Mitarbeiter zu jahrelangen Haft- und hohen Geldstrafen verurteilt. Gegen mehrere mutmaßlich Verantwortliche - darunter Ex-Konzernchef Martin Winterkorn - liegen Strafanzeigen und Haftbefehle der US-Justizbehörden vor.

VW hatte im September 2015 Abgasmanipulationen in großem Stil eingeräumt. Für den Skandal verbuchte der Konzern bereits Kosten in Höhe von 31,3 Milliarden Euro - der größte Teil davon entfiel auf Strafen und Entschädigungen in den USA.

as/dpa