Autorius: RT Šaltinis: https://deutsch.rt.com/nordame... 2020-06-14 13:55:00, skaitė 835, komentavo 0
Atlanta: Polizist erschießt Afroamerikaner – Restaurant geht in Flammen auf
Nach dem Tod eines weiteren Afroamerikaners durch Polizisten in den USA sind Proteste in Atlanta eskaliert. Die Wut auf den Straßen der Hauptstadt des US-Bundesstaats Georgia brach aus, nachdem ein Polizist am Freitagabend auf einem Parkplatz einen Schwarzen erschossen hatte. Nach Angaben des Kriminalamts GBI soll sich der Mann seiner Festnahme widersetzt haben. Er starb schließlich in einem Krankenhaus nach einer Operation.
Wie das Kriminalamt GBI erklärte, seien die Polizisten am späten Freitagabend zu einem Schnellrestaurant gerufen worden, weil dort ein Mann in der Autoschlange in einem Wagen eingeschlafen sei. Andere Fahrzeuge hätten an ihm vorbeifahren müssen. In der Folge habe der 27-Jährige einen Nüchternheitstest nicht bestanden und sollte daher in Gewahrsam genommen werden. Dabei sei es zu einem Kampf gekommen, bei dem der Mann einem der Beamten seine Elektroschockpistole abgenommen habe.
The 27-year-old Rayshard Brooks was allegedly sleeping in his car at a drive-thru which lead to a failed sobriety test, and then a struggle during his arrest.
— Alex Salvi (@alexsalvinews) June 13, 2020
He reportedly grabbed a taser from an officer and aimed it at police, who then fired.pic.twitter.com/RvDmsxzsBC
GBI-Chef Vic Reynolds erklärte, auf den Videoaufnahmen sei zu sehen, dass der Mann vor den Beamten flüchte, sich dann mit dem Taser in der Hand zu ihnen umdrehe und der Polizist daraufhin seine Dienstwaffe ziehe. Reynolds machte deutlich, dass alles sehr schnell gegangen sei. Das GBI werde rasch alle Fakten sammeln und diese der Staatsanwaltschaft übermitteln. Der GBI-Chef warnte zugleich vor vorschnellen Schlüssen und verwies auf die aufgeheizte Stimmung im Land:
Ich möchte nicht, dass irgendjemand unter irgendwelchen Umständen zu irgendeiner Form von Urteil eilt, was in diesen Fällen auf beiden Seiten sehr einfach ist.
Der Sender CNNberichtete unter Berufung auf einen Polizeisprecher, dass der Beamte, der die tödlichen Schüsse abgegeben hatte, gefeuert worden sei. Der zweite Beamte sei vorläufig suspendiert worden. Die Bürgermeisterin von Atlanta, Keisha Lance Bottoms, sagte, sie glaube nicht, dass dies eine gerechtfertigte Anwendung tödlicher Gewalt gewesen sei. Sie habe die Entlassung des Polizisten gefordert. Darüber hinaus nahm die Bürgermeisterin das Rücktrittsangebot von Polizeichefin Erika Shields an.
Am späten Samstagabend brannte in der US-Metropole ein Schnellrestaurant, vor dem am Tag zuvor der 27-Jährige niedergeschossen worden war. Löschkräfte konnten wegen einer Vielzahl von Demonstranten erst spät zu dem Gebäude vordringen. Der Sender Fox berichtete, das Feuer sei schließlich nach gut einer Stunde gelöscht worden.
Fire at Wendy's on University Ave in southwest Atlanta raging. A night to remember in Atlanta: Rayshard Brooks shot by an officer, the chief of Atlanta police resigned, and protesters stormed the interstate. Now, fire. #AtlantaShooting#AtlantaProtestpic.twitter.com/Fgjq7jhDiZ
— Ric Garni (@RICGARNI) June 14, 2020
Örtliche Medien berichteten am Samstagabend von Protesten in der Nähe des Tatorts. Demnach blockierten Demonstranten auch einen nahen Highway und sorgten dort für ein Verkehrschaos. Die Polizei setzte dem Nachrichtensender CNN zufolge auch Tränengas und Blendgranaten gegen die Protestierenden ein.
The Wendy’s in #Atlanta where #RayshardBrooks was executed by race soldiers last night, is currently on fire pic.twitter.com/o89yc6A88P
— Tariq Nasheed 🇺🇸 (@tariqnasheed) June 14, 2020
This was as intense as it got: Atlanta Police fired tear gas to clear the way for the fire department to quell the flames at the Wendy’s on 125 University Avenue. pic.twitter.com/11rHD8HcqL
— Mr. LaFlare (@PictureMane) June 14, 2020
Seit dem Tod des Afroamerikaners George Floyd Ende Mai in Minneapolis stehen Polizeigewalt und Rassismus im Mittelpunkt der öffentlichen Debatte in den USA. Zwischenzeitlich ist es bei Protesten in mehreren Städten auch zu Bränden und Plünderungen gekommen. Die Demonstrationen sind bereits seit Tagen friedlich, reißen aber nicht ab. (dpa)