Der Dritte Weltkrieg: Die heiße Phase steht uns bevor

Autorius: Anonymous Šaltinis: http://www.anonymousnews.ru/20... 2016-10-12 12:56:04, skaitė 1200, komentavo 0

Der Dritte Weltkrieg: Die heiße Phase steht uns bevor

Der Dritte Weltkrieg: Die heiße Phase steht uns bevor

Vor wenigen Tagen hatten die Autoren von KOPP Online Gelegenheit, mit Peter Orzechowski zu sprechen. Anlass war sein neu erschienenes Meisterwerk Der direkte Weg in den Dritten Weltkrieg. Was er im Interview unterbreitete, haben wir so noch nie gehört.

Ihr neues Buch trägt den Titel Der direkte Weg in den Dritten Weltkrieg. Es gibt aber einige Zeitgenossen, die sagen, der Dritte Weltkrieg sei bereits ausgebrochen. Wie sehen Sie das?

Orzechowski: Die von Ihnen angesprochenen Zeitgenossen, deren prominentester Papst Franziskus ist, haben recht: Auf vielen Schlachtfeldern tobt der Krieg schon in voller Stärke. Denken Sie an die globale Wirtschaft mit den Börsen und Banken, die Cyberwelt des weltweiten Netzes, die Propaganda der Mainstream-Medien, die Söldnerhaufen und die Terrorkommandos, die Massendemonstrationen und die Flüchtlingsströme, das gewollt inszenierte Chaos des Nahen und des Mittleren Ostens. Aber ich behaupte – und belege es in meinem Buch mit vielen Informationen und Fakten: Es wird nicht »nur« bei diesem stetig wachsenden Chaos bleiben. Wir befinden uns auf dem direkten Weg in die heiße Phase der großen Konfrontation.

Und wer wird gegen wen kämpfen?

Orzechowski: Letztendlich wird es auf eine Auseinandersetzung zwischen USA/NATO und China/Russland hinauslaufen.

Welche Rolle spielt Deutschland dabei?

Orzechowski: So wie es derzeit aussieht, spielen wir die Vasallenrolle der USA. Was auch bedeutet, dass wir in einem Krieg massiv getroffen und betroffen sind. Denken Sie nur daran, dass Deutschland die Nachschubbasis für die NATO in Mitteleuropa ist. Allerdings: Würden wir die NATO verlassen, was den Austritt anderer Mitglieder nach sich ziehen würde, könnten wir Deutsche den drohenden Weltkrieg verhindern.

Sie schreiben in Ihrem Buch, der Dritte Weltkrieg habe bereits mit dem 11. September 2001 begonnen, und seither habe sich der Krieg ständig ausgeweitet und verschärft. Woran machen Sie diese Behauptung fest?

Orzechowski: Der Mittlere Osten steht von Libyen bis in den Irak in Flammen. Von den USA und ihren saudischen Verbündeten gesteuerte Terrorgruppen wie der IS bereiten den Boden für den Endkampf um den Besitz der derzeit wichtigsten Ressourcen Öl und Gas. Im Jemen versuchen Saudi-Arabien und seine Verbündeten, den Iran in einen größeren Konflikt hineinzuziehen. Die strategischen Militärstützpunkte an den wichtigen Seefahrtstraßen sind eingerichtet. Im Moment werden Waffen und Material an wichtigen Brennpunkten gelagert.


Buchtipp zum Thema: Der direkte Weg in den Dritten Weltkrieg von Peter Orzechowski

Zweieinhalbtausend Kilometer nördlich von Nah-/Mittelost tobt der Konflikt des Westens mit Russland um die Ukraine, um Moldawien und – den Vorbereitungen nach zu urteilen – demnächst um Georgien, um Armenien und um Aserbaidschan in Form eines Wirtschafts-, Propaganda- und Guerillakriegs. Dadurch werden die Konfliktherde Ostukraine, Krim und Transnistrien am Brodeln gehalten. Ein paar Hundert Kilometer vor der russischen Grenze, manchmal auch – wie im Baltikum, in der Ukraine und in Georgien – direkt an der Grenze, legt der Westen Lager mit Waffen, Gerät und Munition an.

Im Westen Afrikas – wie in anderen Ölregionen dieser Welt – läuft derweil ein verdeckter Krieg zwischen dem Westen und China um die Sicherung der Ressourcen. Um diese Kampagne zu unterstützen, wird 10 000 Kilometer weiter nordöstlich in den Meeren um China eine militärische Auseinandersetzung mit dessen Nachbarn provoziert.

Kämpfen die USA also um den Erhalt ihrer Weltherrschaft?

Orzechowski: Eindeutig ja. Aber worum geht es dabei? Um die weltweiten Vorräte an Öl und anderen Ressourcen, um die Kontrolle der Handelswege und des Welthandels. Die »einzige Weltmacht« (Brzeziñski) will nicht den Kuchen mit ihrem Konkurrenten EU sowie den aufkommenden Mächten China und Russland teilen.

Zbigniew Brzeziñski, der außenpolitische Berater von US-Präsident Obama, hat geschrieben, es gehe in dem nun begonnenen Ringen um die Vorherrschaft über Eurasien, der Landmasse zwischen Lissabon und Wladiwostock …

Orzechowski: Recht hat er. Ich gehe im Buch auch auf ihn ein. Was viele aber nicht beachtet haben: Die strategischen Absichten der USA wurden bereits klar formuliert im sogenannten »Seidenstraßen-Strategiegesetz« (»Silk Road Strategy Act« oder auch »New Great Game«), das sieben Tage vor dem Jugoslawienkrieg, am 7. März 1999, im US-Repräsentantenhaus vorgelegt wurde. Darin wollen die USA einen militärisch abgesicherten breiten Korridor vom Mittelmeer bis nach Zentralasien beherrschen, der die Länder Armenien, Aserbaidschan, Georgien, Kasachstan, Kirgisistan, Tadschikistan, Turkmenistan und Usbekistan umfasst. Tatsächlich banden die USA diese Länder bis 2002 in die NATO-Institution »Partnership for Peace« ein.

Ich zeige auch, dass der ideologische Ursprung dieser Strategie auf das Jahr 1979 zurückgeht, als US-Präsident Jimmy Carter die Doktrin für den Mittleren Osten aufstellte: »Jeder Versuch einer auswärtigen Macht, die Kontrolle über den Persischen Golf zu erlangen, wird als Angriff auf die zentralen Interessen der USA betrachtet und … mit allen erforderlichen Mitteln, einschließlich militärischen, zurückgeschlagen werden.«

Was ist als Nächstes zu erwarten?

Orzechowski: Was im Moment läuft, ist der erste Schritt auf dem Weg zum großen Krieg, und der heißt: an den Rändern der gewaltigen eurasischen Landmasse Unruhen, Aufstände und Krisen zu initiieren.

Der nächste Schritt zeigt sich in den immer häufiger durchgeführten Manövern. Über die urteilte die Denkfabrik »European Leadership Network« (ELN) in London Mitte August 2015: Die jüngsten Manöver der NATO und Russlands mit Blick auf die Fähigkeiten der jeweils anderen Seite seien lediglich eine Art »Vorspiel« für tatsächliche militärische Auseinandersetzungen. Das Ausmaß der Manöver deute klar darauf hin, dass Russland sich »auf einen Konflikt mit der NATO« und die NATO sich »auf eine Auseinandersetzung mit Russland« vorbereite.

Ich zitiere auch den ehemaligen Generalstabschef des Südkommandos der NATO und Kommandant der KFOR-Truppen in Kosovo, Generalleutnant Fabio Mini, der sagte: Der gegenwärtig eskalierende Weltkrieg sei im Begriff, sich zu einer nuklearen Konfrontation zuzuspitzen. Begrenzte Kriege seien heute nicht einmal mehr theoretisch möglich, und alle Konflikte – vom Kalten Krieg der baltischen Staaten gegen Russland über die Ukraine bis hin zu Syrien und Jemen, einschließlich der sogenannten »Kleinkriege« – weisen darauf hin, dass wir nicht erst mit einem neuen totalen Konflikt rechnen müssten, sondern dass wir bereits bis zu unserem Hals darin stecken.

Sie beschuldigen USA und NATO – unsere Verbündeten –, diesen gefährlichen Brand zu legen. Sind Sie ein Amerikafeind und Putin-Versteher?

Orzechowski: Ich bin in den 1950er-Jahren in die Grundschule und in den 1960ern aufs Gymnasium gegangen. Der Westen und insbesondere die USA waren für mich immer die Guten. Als Ronald Reagan US-Präsident war, lebte ich in den Vereinigten Staaten und lernte die Menschen dort kennen und lieben. Ich war also eher ein USA-Verehrer. Diese meine – zugegeben naive – Einstellung hat sich seit dem 11. September 2001 schlagartig verändert. Denn ab diesem Zeitpunkt war klar, dass die US-Demokratie von innen ausgehöhlt und von einer Oligarchie – das ist griechisch und heißt »die Herrschaft der Wenigen« – aus Banken, Ölkonsortien, Pharmaunternehmen und dem Militärisch-Industriellen Komplex beherrscht wird.

Das Traumland meiner Jugend, die zeitweilige spätere Heimat, die Paradedemokratie, entwickelte sich zum Überwachungs- und Polizeistaat, der augenscheinlich versucht, überall Chaos zu erzeugen, um die globale Herrschaft zu sichern. Übrigens: Die Enttäuschung darüber spüre nicht nur ich, sondern offenbar geht es vielen Menschen ebenso, wie ich in zahlreichen Gesprächen erfahren habe.

Zu Wladimir Putin: Er erscheint mir im Moment als der Einzige, der sich der US-Hegemonie nicht unterordnen will. Und was noch wichtiger ist: Er ist – in Zusammenarbeit mit China – der Einzige, der den Weltkrieg noch aufhalten kann.

Eine düstere Prognose. Was kann der Einzelne tun? Was raten Sie Ihren Lesern?

Orzechowski: Erstens: Beobachten Sie in den nächsten Monaten einige globale Brennpunkte, die ich im Buch ausführlich beschrieben habe, und vergleichen Sie Ihre Beobachtungen mit den Grundthesen dieses Buches. Dann können Sie ganz gut eigene Prognosen treffen, wann und wo es möglicherweise zu Konfrontationen kommt.


Buchtipp zum Thema: Der Dritte Weltkrieg – Schlachtfeld Europa von Peter Orzechowski

Zweitens: Wir müssen Widerstand leisten, indem wir die Volksvertreter, die wir gewählt haben, unter Druck setzen und sie mit den Fakten konfrontieren, die so ganz anders sind als diejenigen, die die Mainstream-Medien propagieren. Wir können auch über Facebook und Twitter verbreiten, dass wir mit dem bisherigen Kurs der europäischen Politik nicht einverstanden sind. Politiker orientieren sich sehr wohl an den sozialen Netzwerken, wenn sie die Stimmung im Volk ergründen wollen. Denken wir dabei an Mahatma Gandhi, der sagte: »Zuerst ignorieren sie dich, dann lachen sie über dich, dann bekämpfen sie dich, und dann gewinnst du.«

Wir können beispielsweise von »unseren« Abgeordneten fordern, den Zustrom der Flüchtlinge in Europa gerecht zu verteilen und den ungebremsten Zuzug zu stoppen. Wir können sie ermahnen, sich in einem Konfliktfall – wie in der Ukraine und in Syrien – mit allen Beteiligten an einen Tisch zu setzen. Wir können darauf bestehen, dass sie eine offene Politik betreiben, das heißt: uns umfassend informieren. Was ja bisher, wie wir von den Verhandlungen zum Freihandelsabkommen mit den USA (TTIP) wissen, keineswegs der Fall ist.

Wir sollten unseren Abgesandten deutlich machen, dass wir es ernst meinen. Dass wir von ihnen erwarten, uns und unsere Meinung in den Parlamenten zu vertreten – was ja schließlich einzig und allein ihre Aufgabe ist und wofür sie auch sehr gut bezahlt werden. Und wir sollten mit unserer Wut drohen, falls sie nicht unseren Auftrag erfüllen. Was schon Gandhi wusste: »Aus bitterster Erfahrung zog ich diese eine und höchste Lehre: Man muss den Zorn in sich aufstauen, und so wie gestaute Wärme in Energie umgesetzt werden kann, so kann unser gestauter Zorn in eine Kraft umgesetzt werden, die die Welt zu bewegen vermag.«