Autorius: Günther Strauß Šaltinis: https://www.anonymousnews.ru/2... 2020-04-16 06:47:00, skaitė 2171, komentavo 0
von Günther Strauß
Im Kampf gegen das Coronavirus kennt Landrat Thomas Fügmann keine Gnade. Erst kürzlich forderte der CDU-Politiker eine absolute Ausgangssperre für den Saale-Orla-Kreis im Osten Thüringens. Sollte sich die Landesregierung nicht zu dieser drakonischen Maßnahme durchringen können, werde der Kreis in Eigenregie handeln, verkündete der 65-jährige Regionalfürst wild entschlossen.
Noch kurz vor Ostern ermahnte der Landrat die Bürger, sich unbedingt „an die Vorgaben und Gebote zu halten“. Alle müssten „ihren Teil dazu beitragen“, dass sich die hochgefährliche Krankheit nicht noch weiter ausbreite. Sein Appell: „Bleiben Sie zu Hause – auch über Ostern!“ Daran hielten sich auch alle Bürger – fast alle.
Ausgerechnet Thomas Fügmann sah wenig später das Kontaktverbot, das er zuvor selbst noch als viel zu lasch kritisiert hatte, nicht mehr als so wichtig an. Kurzerhand fuhr er nach Möschlitz, wo er einem nicht genehmigten Posaunenkonzert auf dem Kirchengelände beiwohnte. Mit mehr als 20 Menschen nahm Fügmann in feucht-fröhlicher Feierlaune an der illegalen Versammlung teil und schämte sich kein Stück. Das hat nun offenbar ein juristisches Nachspiel.
Zunächst löste die Polizei die illegale Veranstaltung konsequent auf. Mittlerweile hat die Staatsanwaltschaft Gera ein Ermittlungsverfahren eingeleitet, wie Behördensprecher Sven Schroth der Presse bestätigte. „Das Verfahren wird aktuell gegen den Veranstalter des Konzerts und gegen den Landrat des Saale-Orla Kreises geführt.“ Geprüft werde ein möglicher Verstoß gegen das Infektionsschutzgesetz. Der Scheinheiligkeit überführt, schlug Landrat Fügmann schließlich wie wild um sich.
Der Mann, der die Freiheiten der Bürger massiv einschränken will und dann selbst so tut, als wäre das Coronavirus gar nicht existent, übte sich in einer wilden Lügen-Orgie. So behauptete er dreist, er sei „als Vertreter des Pandemiestabs des Landratsamtes Saale-Orla“ zugegen gewesen und habe die musikalische Andacht „kontrolliert“. Diese Ausrede fiel ihm allerdings reichlich spät ein. Ggegenüber der Polizei gab er sich nämlich nicht als Vertreter des Pandemiestabes zu erkennen, um die Vorwürfe an Ort und Stelle zu entkräften.
Was Landrat Fügmann außerdem der Lüge überführt, ist die Tatsache, dass er seinen angeblichen Kontrollgang in ziviler Kleidung (Jeans, Hemd, Jackett) absolvierte, also ohne Schutzausrüstung und Arbeitsmaterial. Dabei existieren eindeutige Vorschriften, wonach Kontrolleure bei derartigen Einsätzen unbedingt Mund- und Nasenschutz sowie Handschuhe zu tragen haben. Noch dreister und scheinheiliger geht es kaum. Aber von einem CDU-Politiker ist auch kaum etwas anderes zu erwarten. Bleibt zu hoffen, dass die Wähler im Saale-Orla-Kreis sich an diese widerwärtige Aktion ihres Landrates noch lange erinnern werden.