Autorius: SputnikNews Šaltinis: https://de.sputniknews.com/pan... 2020-03-03 09:19:00, skaitė 748, komentavo 0
Der Gesundheitsexperte Karl Lauterbach befürchtet im Fall einer größeren Epidemie Pflege-Engpässe in deutschen Kliniken. „Wir haben natürlich Flaschenhälse. Der wichtigste davon ist die geringe Zahl der Pflegekräfte, vor allem derer, die in der Intensivmedizin arbeiten können“, sagte der SPD-Gesundheitspolitiker der „Passauer Neuen Presse“ (Dienstag).
„Sollten wir eine größere Epidemie bekommen, was sehr gut möglich ist, müssten wir mit großer Wahrscheinlichkeit planbare Operationen absagen und dann wohl die Krankenhäuser aufteilen in solche, die Corona behandeln, und die, die das nicht tun“, so Lauterbach. Für ihn sind das aber noch keine aktuellen Problemstellungen. „Zum jetzigen Zeitpunkt sind wir, glaube ich, gut unterwegs“.
Große Kliniken wie die Berliner Charité haben sich schon auf eine größere Epidemie vorbereitet. Es geht unter anderem darum, geplante Eingriffe zu verschieben, um kurzfristig weitere Bettenkapazitäten zu schaffen. Dadurch könne auch zusätzliches Personal für die Versorgung von Covid-19-Patienten hinzugezogen werden, hieß es. Die neun landeseigenen Berliner Vivantes-Kliniken verfügen darüber hinaus nach eigenen Angaben über rund 1860 isolierfähige Zimmer.
Doch nicht jeder Infizierte erkrankt auch. Die große Mehrheit der Betroffenen hat Erkältungssymptome oder gar keine Beschwerden. Schwerere Krankheitsverläufe entwickeln bis zu 15 Prozent der Betroffenen, vor allem alte Menschen und Patienten mit Vorerkrankungen.
In fast allen Bundesländern gibt es seit Montagabend nachgewiesene Infektionen mit dem neuen Coronavirus. Insgesamt stieg die Zahl der erfassten Ansteckungen mit dem Sars-CoV-2 genannten Virus in Deutschland auf rund 170. Mit mehr als 90 Fällen verzeichnet Nordrhein-Westfalen bei Weitem die meisten registrierten Ansteckungen. Noch keine Meldungen gab es lediglich aus dem Saarland, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt.
Erstmals wurden am Montag Fälle aus Brandenburg (1), Thüringen (1) und Sachsen (1) gemeldet. In Berlin, wo der erste Fall am Sonntagabend bekannt wurde, kamen zwei weitere Infektionen hinzu. Da eine Lehrkraft unter den Infizierten ist, bleibt nun auch in der Hauptstadt eine öffentliche Schule geschlossen.
Die Coronavirus-Epidemie breitet sich in China weiter aus. Laut neuesten Angaben aus 31 Provinzen ist die Zahl der Todesfälle durch Sars-CoV-2 auf 2943 gestiegen. 47.204 Menschen sind inzwischen geheilt. Die Gesamtzahl der Infizierten hat sich auf 80.151 belaufen. Das berichtete das Staatliche Komitee für Gesundheitswesen.
Seit Montag sind demnach 31 Covid-19-Tote, 125 Infizierte und 2742 Geheilte registriert worden.
In der Republik Korea wurden seit Montag 600 Neuansteckungen gemeldet. Die Gesamtzahl der Infizierten liegt landesweit bei 4812. Wie die südkoreanische Organisation KCDC (Centers for Disease Control and Prevention) mitteilte, sind 28 Patienten gestorben. Die südkoreanischen Behörden haben wegen der rasant zunehmenden Epidemie die höchste Alarmstufe ausgerufen.
Sechs nachgewiesene Infektionsfälle sind bis jetzt in Russland registriert worden, wie die Aufsichtsbehörde Rospotrebnadsor mitteilte.
Es handelt sich dabei um zwei chinesische Bürger, die Mitte Februar geheilt aus stationärer Behandlung entlassen wurden. Drei Infizierte wurden vom Kreuzfahrtschiff „Diamond Princess“ evakuiert und stehen derzeit unter Quarantäne in Kasan. Ein weiterer infizierter Russe wurde erst am Montag ermittelt. Er war vor kurzem aus Italien heimgekehrt.
ls/ae