Autorius: SputnikNews Šaltinis: https://de.sputniknews.com/pan... 2020-02-20 09:30:00, skaitė 638, komentavo 0
Nach mehreren Gewalttaten mit vielen Toten in Hanau hat der Generalbundesanwalt bereits in der Nacht die Ermittlungen wegen der besonderen Bedeutung des Falls übernommen. Das sagte ein Sprecher der Bundesanwaltschaft in Karlsruhe am Donnerstag. Nach dpa-Informationen sind Hinweise auf eine ausländerfeindliche Motivation des mutmaßlichen Täters der Grund.
Nach den tödlichen Schüssen auf neun Menschen in Hanau ist der mutmaßliche Täter tot. Polizisten hätten am frühen Donnerstagmorgen in einer Wohnung zwei weitere Leichen gefunden. Unter diesen sei mit hoher Wahrscheinlichkeit der Täter, sagte ein Polizeisprecher. Es gebe keine Hinweise auf weitere Täter.
Regierungssprecher Steffen Seibert sprach sein Beileid via Twitter aus:
Die Gedanken sind heute morgen bei den Menschen in #Hanau, in deren Mitte ein entsetzliches Verbrechen begangen wurde. Tiefe Anteilnahme gilt den betroffenen Familien, die um ihre Toten trauern. Mit den Verletzten hoffen wir, dass sie bald wieder gesund werden.
— Steffen Seibert (@RegSprecher) February 20, 2020
Die Polizei teilte später mit, dass der mutmaßliche Täter leblos aufgefunden worden sei.
❗ #Update nach #Schießerei in #Hanau ❗
— Polizei Südosthessen (@Polizei_soh) February 20, 2020
Mutmaßlicher Täter wurde leblos an seiner Wohnanschrift in #Hanau aufgefunden. Zudem entdeckten Spezialkräfte der Polizei dort eine weitere Leiche.
Die Ermittlungen dauern an.
Aktuell gibt es keine Hinweise auf weitere Täter.
Nach Zeugenaussagen zu einem Fluchtfahrzeug seien Spezialkräfte der Polizei in eine Wohnung im Stadtteil Kesselstadt eingedrungen, sagte der Sprecher. Dort seien die beiden Toten entdeckt worden. Die Ermittlungen zu ihrer Identität seien noch nicht abgeschlossen. Angaben zu ihrer Nationalität wie zur Nationalität der neun zuvor erschossenen Menschen könnten noch nicht gemacht werden.
Die Zeitung „Bild“ berichtet am Donnerstag, dass nach Informationen aus Sicherheitskreisen ein Bekennerschreiben und ein Video gefunden worden seien. Beides werde nun ausgewertet.
Nach Informationen der Zeitung handelt es sich bei dem Schützen von Hanau um Tobias R. In seinem Bekenner-Schreiben soll R. wirre Ansichten geäußert haben, viele davon auch rechtsradikaler Natur.
In diesem YouTube-Video spricht der Mann in fließendem Englisch von einer „persönlichen Botschaft an alle Amerikaner“. Der Clip, der am Donnerstagmorgen weiter im Netz zu sehen war, wurde offenbar in einer Privatwohnung aufgenommen, das Video wurde vor wenigen Tagen publik gemacht.
Darin sagt der Mann, in den USA existierten unterirdische Militäreinrichtungen, in denen Kinder misshandelt und getötet würden. Dort würde auch dem Teufel gehuldigt. Amerikanische Staatsbürger sollten aufwachen und gegen diese Zustände „jetzt kämpfen“. Ein Hinweis auf eine bevorstehende eigene Gewalttat in Hanau ist in dem Video nicht enthalten. Das Motiv des Verbrechens mit insgesamt elf Toten sei bislang unklar.
Zuvor war berichtet worden, dass nach den Schüssen in Hanau die Polizei mit einem Großaufgebot nach den Tätern fahnde. An zwei verschiedenen Orten seien Schüsse gefallen, teilte die Polizei am Mittwochabend mit.
Derzeit gehen eine Vielzahl an Hinweisen zur #Schießerei in #Hanau über Twitter bei uns ein.
— Polizei Südosthessen (@Polizei_soh) February 20, 2020
Bitte diese direkt bei der Kriminalpolizei unter der Rufnummer 06181 100-123 melden.
„Nach aktuellsten Erkenntnissen kann die Polizei nun bestätigen, dass dabei acht Personen tödlich verletzt wurden. Die Fahndung nach den Tätern läuft auf Hochtouren“, hieß es in der Pressemitteilung der Polizei.
In #Hanau sind nach Polizeiangaben am Mittwochabend mehrere Menschen bei zwei Schießereien getötet worden. Nach hr-Informationen wurde zunächst eine Shisha-Bar in der Hanauer Innenstadt angegriffen und mehrere Menschen getötet. pic.twitter.com/gPodTyalFs
— EHA News - Deutsch (@eha_deutsch) February 19, 2020
Zu den Hintergründen gebe es noch keine gesicherten Kenntnisse.
#Hanau #Lamboy pic.twitter.com/QnUQeP62fQ
— Bexere Merdine (@nihatoooo) February 19, 2020
„Nach ersten Mitteilungen seien am Mittwochabend, gegen 22 Uhr, in Hanau an zwei verschiedenen Orten Schüsse gefallen. Im Bereich Heumarkt sei mindestens eine Person schwer verletzt worden - von dort sei ein dunkles Fahrzeug davongefahren. Ein weiterer Tatort wurde im Bereich des Kurt-Schumacher-Platzes gemeldet“, so die Polizei.
Vor einem Döner-Imbiss in der Hanauer Krämerstraße haben Einsatzkräfte den Ort mehrerer Patronenhülsen mit Farbe auf dem Bürgersteig markiert. Der Fußweg vor dem Imbiss ist mit einem Flatterband der Polizei abgesperrt, wie ein dpa-Reporter in der Nacht auf Donnerstag berichtete. Die Polizei fordert neugierige Passanten auf, den Bereich zu verlassen und sich in ihre Wohnungen und die Lokalitäten vor Ort zu geben. Ein Polizeihubschrauber kreiste über der Stadt.
Schießerei in #Hanau mit 2 Toten pic.twitter.com/xOpnj5PZnt
— Safahat (@SeloSays_DTG) February 19, 2020
Zuvor war berichtet worden, dass zunächst eine Sisha-Bar am Heumarkt in der Hanauer Innenstadt angegriffen wurde. Dies teilte der Hessische Rundfunk mit. Augenzeugen sollen demnach von acht bis neun Schüssen berichtet haben.
Danach sollen die Täter in die Karlsbader Straße im Stadtteil Kesselstadt gefahren sein. Dort soll dann erneut in einer Shisha-Bar geschossen worden sein. Auch hier soll es Tote gegeben haben. Die Polizei bestätigte die Angaben in dem Medienbericht zunächst nicht.
Eine mögliche dritte Schießerei in Lamboy bestätigte sich nicht. Die Polizei war zwar auch dort mit einem Großaufgebot vor Ort. Laut eines Sprechers der Staatsanwaltschaft sei dort aber niemand getötet worden.
Die Polizei sperrte den Tatort am Heumarkt weiträumig ab. Polizisten mit Maschinenpistolen sicherten die Umgebung. Menschen standen in der Nähe der mit Flatterband abgesperrten Bereiche, einige weinten.
Auf einem Foto aus dem Stadtteil Kesselstadt war ein mit Thermofolie abgedecktes Auto zu sehen. Neben dem Wagen lagen Glassplitter. Rettungskräfte waren im Einsatz.
Hanau liegt im Main-Kinzig-Kreis etwa 20 Kilometer östlich von Frankfurt/Main und hat etwa 100.000 Einwohner.
ai/ak/dpa/sna/sb