Autorius: Von Andreas Peter Šaltinis: https://de.sputniknews.com/deu... 2020-02-18 12:36:00, skaitė 676, komentavo 0
Am Sonnabend, 15. Februar 2020 fand in Dresden eine Demonstration anlässlich des 75. Jahrestages der Bombardierung Dresdens durch anglo-amerikanische Luftstreitkräfte statt. Angemeldet hatte den Aufzug die Nationaldemokratische Partei Deutschlands (NPD). Diese wird vom Bundesverfassungsgericht als eine „auf die Beseitigung der bestehenden freiheitlichen demokratischen Grundordnung“ gerichtete Partei bezeichnet, die beabsichtige, „die bestehende Verfassungsordnung durch einen an der ethnisch definierten „Volksgemeinschaft“ ausgerichteten autoritären Nationalstaat“ zu ersetzen und deren politisches Konzept „die Menschenwürde“ verletze und „mit dem Demokratieprinzip unvereinbar“ sei, die aber so bedeutungslos sei, dass „es (derzeit) an konkreten Anhaltspunkten von Gewicht“ fehle, „die es möglich erscheinen lassen, dass dieses Handeln zum Erfolg führt, weshalb der Zweite Senat des Bundesverfassungsgerichts den zulässigen Antrag des Bundesrats auf Feststellung der Verfassungswidrigkeit und Auflösung der NPD und ihrer Unterorganisationen … einstimmig als unbegründet zurückgewiesen hat.“ (Aus dem Urteil des Bundesverfassungsgerichtes vom 17.01.2017)
Dem Aufmarsch der NPD stellten sich an diesem Sonnabend mehrere hundert Demonstranten entgegen, die damit verhinderten, dass der eigentlich polizeilich genehmigte Demonstrationszug seine geplante Strecke absolvieren konnte.
Der MDR berichtete umfangreich in Wort und Bild über die unterschiedlichen Demonstrationen. Einen Tag später, am 16. Februar 2020, gegen Mittag veröffentlichte ein Twitter-Nutzer mit dem Namen „Vincent Rekceoh“ einen Beitrag, in dem er den MDR beschuldigte, in der Fernsehnachrichtensendung „Sachsenspiegel“ des Landesfunkhauses Sachsen, ein Transparent so retuschiert zu haben, dass das Bild des Hitler-Attentäters Georg Elser verschwunden war. Er veröffentlichte als Beleg zwei Fotos auf seinem Twitter-Konto: „Ohne redaktionellen Hinweis wurde von Ihnen der Inhalt eines Transparentes bei #dd1502 herausretuschiert. Warum verändern Sie willentlich ohne Hinweis den Inhalt des Transparentes?”
Hallo @MDR_SN @mdrde, ohne redaktionellen Hinweis wurde von Ihnen der Inhalt eines Transparentes bei #dd1502 herausretuschiert. Zu sehen in diesem Video bei Minute 2:29.https://t.co/OTCas65fRS
— Vincent (@VincentRekceoh) February 16, 2020
Warum verändern Sie willentlich ohne Hinweis den Inhalt des Transparentes? pic.twitter.com/10QaSKal7i
Der MDR antwortete nach etwa fünf Stunden und entschuldigte sich in aller Form für den Vorfall.
„Vielen Dank für den Hinweis. Es ist uns ein Fehler in der Bildbearbeitung unterlaufen. Dafür gibt es keinen redaktionellen Anlass. Wir bitten diesen Fehler zu entschuldigen.“
Vielen Dank für den Hinweis. Es ist uns ein Fehler in der Bildbearbeitung unterlaufen. Dafür gab es keinen redaktionellen Anlass. Wir bitten diesen Fehler zu entschuldigen.
— MDR SACHSEN (@MDR_SN) February 16, 2020
In weiteren fünf Tweets versuchte der MDR das Geschehen zu rekapitulieren und zu erklären. Demnach habe ein Bildredakteur versucht, ein Foto so anzupassen, dass es in einen vordefinierten virtuellen Rahmen des Bildbearbeitungsprogrammes passte. Allerdings habe der Grafiker keine Rücksprache mit der Redaktion gehalten. „Wir hätten aus redaktioneller Sicht diese Bearbeitung nicht geduldet.“ schreibt der MDR weiter und ergänzt, dass ihn der Vorgang vor allem deshalb „ärgert“, weil der Sender umfangreich von den Demonstrationen berichtet habe. Der Vorgang sei mit dem Grafiker ausgewertet worden, schreibt der MDR schließlich, um erneut sein Bedauern zum Ausdruck zu bringen und sich zu entschuldigen.
Der Verband „Die Linke.SDS“ (SDS = Sozialistisch-demokratischer Studierendenverband) ist eine Struktureinheit der Partei Die Linke, die das Transparent gestaltet und auf der Demonstration mit sich führte. Der SDS erklärte auf seinem Facebook-Konto:
„Der Anlass ist grotesk: Unser liebster Heimatsender MDR Sachsen hatte es in seiner Berichterstattung einfach wegretuschiert - und sich dafür mittlerweile entschuldigt. Die Entschuldigung nehmen wir an und freuen uns, dass der Genosse Georg Elser in aller Munde ist.“
Die Organisatoren vom Landesverband Sachsen der NPD, die die Teilnehmerzahl ihres Aufmarsches mit 2500 angaben, reagierten auf die durch Gegendemonstranten verhinderte polizeilich genehmigte Demonstrationsstrecke mit der Verlinkung einesArtikels einer Facebook-Seite namens „dresden-gedenken.info“, auf der zu lesen ist:
„Wir konnten gemeinsam ein ehrenvolles Gedenken durchführen, auch wenn die vaterlandslosen Gesellen versuchten, dies unmöglich zu machen.“
Die Internetseite „dresden-gedenken.info“ wurde vom Chemnitzer Liedermacher Maik Müller angemeldet, der vom Verfassungsschutz des Freistaates Sachsen als „langjähriger Aktivist und Leiter des JN-Stützpunktes Dresden“ geführt wird. Der Verband „JN – Junge Nationalisten“ ist der Jugendverband der NPD.