Autorius: RT Šaltinis: https://deutsch.rt.com/inland/... 2020-02-15 04:18:00, skaitė 1168, komentavo 0
Linke Demonstranten störten am Donnerstagvormittag die traditionelle Kranzniederlegung für die Opfer der westalliierten Bombenangriffe auf dem Heidefriedhof im Norden Dresdens. Aufgerufen zu den Protesten hatte unter anderem die Linksjugend Dresden. Die Linksjugend stellte sich mit einem Transparent auf den Friedhof mit den Worten:
Deutsche Täter*innen sind keine Opfer – Dresden, Deine Nazis haben es verdient.
Mit Parolen vom Band und Zwischenrufen störten die linken Demonstranten die Kranzniederlegung, an der unter anderem Landtagspräsident Matthias Rößler, Kultusminister Christian Piwarz und Bürgermeister Detlef Sittel teilnahmen. Dabei lieferten sie sich auch lautstarke Wortgefechte mit der Polizei. Die Demonstranten skandierten unter anderem: "Nie, nie wieder Deutschland!" und "Alerta, Alerta Antifascista".
Konkret protestierten die Linksjugend und die anderen Demonstranten gegen die Verlesung der Namen von bei den Luftangriffen Getöteten. Es wurden 3.867 Namen verlesen, wobei die Namen zum Teil lautstark von den Demonstranten übertönt wurden. Die Linksjugend kritisierte das Verlesen der Namen als undifferenziert, weil auch die Namen von Tätern verlesen würden. Das Gedenken nannte die Linksjugend "geschichtsrelativierend".
In einem Facebook-Post lobte die Linksjugend am Donnerstagnachmittag ihren Protest als "erfolgreich". Die Gegner der Kranzniederlegung seien in der Mehrzahl gewesen. Die Veranstaltung selbst sei nur ein Akt "der Selbstinzinierung von CDU, AfD und Nazis" (Rechtschreibung wie im Original).
Am Donnerstagvormittag hatte bereits die Leipziger Linksjugend – wieder einmal – mit einem Tweet für Aufsehen gesorgt. In dem später offenbar gelöschten Tweet hieß in Anspielung an den seinerzeitigen Befehlshaber der britischen Bomberflotte: "Bomber Harris, mach es noch einmal!"
Eine tolle Truppe die Linksjugend Leipzig! pic.twitter.com/m55TZh7Q3B
— D.H (@DH00827408) February 13, 2020
In einem weiteren Tweet vom Freitagvormittag rief die Leipziger Linksjugend zur Teilnahme an einer Demonstration in Dresden am Samstag auf. Das Ziel: "Opfermythos brechen und Naziaufmarsch verhindern!" Die Anreise, so heißt es in einer Grafik, solle "mit dem RE50 oder dem B-17" erfolgen, also mit dem Regionalexpress oder einem Bombenflugzeug.
Am Samstag alle nach #Dresden! Egal ob im B-17 oder mit @platznehmen im RE50 ab #Leipzig Hbf. Treff 10.45 Gleis 21.
— linksjugend Leipzig (@linksjugend_le) February 14, 2020
Opfermythos brechen und Naziaufmarsch verhindern!#dd1502pic.twitter.com/7MV2oq6uQv
Im November 2019 hatte die Leipziger Linksjugend für Aufsehen gesorgt, als sie einen Tweet mit der Überschrift "Kein Frieden mit Russland!" absetzte. In der kontroversen innerparteilichen Debatte konnte sie sich mit ihrer Haltung innerhalb der sächsischen Linken allerdings nicht durchsetzen.
Auch die Dresdner Linksjugend erntete für ihren Facebook-Post einige negative Kommentare. Eine Nutzerin schrieb:
Ich habe gestern um meine Großeltern getrauert. Dabei ist mir schon klar, dass Deutschland diesen Krieg vom Zaun gebrochen hatte und Deutsche furchtbare Kriegsverbrechen begangen hatten. Auch darum trauere ich. Heute ist wichtig, sich nicht wieder aufhetzen zu lassen, egal von wem. Hinter so einem Plakat marschiere ich nicht. Ich fand die offiziellen Gedenkveranstaltungen sehr angemessen und zur Versöhnung geeignet.
Bei den Luftangriffen der britischen und der US-amerikanischen Luftwaffe kamen zwischen dem 13. und 15. Februar 1945 Zehntausende Menschen ums Leben. Viele von ihnen sind auf dem Heidefriedhof in Reihengräbern und einem Aschengrab bestattet.