Australien-Feuer: El Niño und fehlender Brandschutz – was das deutsche Medienkartell verschweigt

Autorius: Sven Reuth Šaltinis: https://www.compact-online.de/... 2020-02-10 09:53:07, skaitė 728, komentavo 0

Australien-Feuer: El Niño und fehlender Brandschutz – was das deutsche Medienkartell verschweigt

Australien-Feuer: El Niño und fehlender Brandschutz – was das deutsche Medienkartell verschweigt

Der Schaden, der der Natur in Australien durch die großflächigen Busch- und Waldbrände zugefügt wird, ist enorm. Die herzzerreißenden Bilder von halbverdursteten und umherirrenden Koalas sind nur schwer zu ertragen. Dennoch liegen die Ursachen für die Großfeuer bei weitem nicht nur im Klimawandel, wie die deutschen Medien ihren Zuschauern weismachen wollen. COMPACT machte schon in seiner Novemberausgabe auf die wachsende Macht von Klimasekten wie Fridays for Future oder Extinction Rebellion aufmerksam.

Die internationalen Medien schwelgen angesichts der riesigen Waldbrände in Australien regelrecht in apokalyptischer Stimmung. Dem Klimaforscher Stefan Rahmstorf ist aber auch das noch viel zu wenig. Wer über die Brände in Australien schreibe und den Klimawandel nicht erwähne, der sei wie jemand, der über einen Terroranschlag berichtet und unerwähnt lasse, wer dahintersteckt, so der äußerst meinungsfreudige Wissenschaftler vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung auf seinem Twitter-Account.

„Ground Zero der Klimakatastrophe“

Auch anderswo wird nicht mit Superlativen gespart. Ein besonders eindringliches Bild fand der Australier Richard Flanagan in der Zeit, der die Feuer als „Grond Zero der Klimakatastrophe“ bezeichnete.

Angesichts solcher markigen Worte wollte auch die New York Times nicht abseits stehen und ließ ihre Leser über Überschriften wie „Australien zeigt uns den Weg zur Hölle“ oder „Die Apokalypse wird zum neuen Normalzustand“ wissen, was die Stunde geschlagen hat.

Nüchterne Stimmen haben es angesichts solch geballter Emotionalität schwer, Gehör zu finden. Alexander Held, Fortwissenschaftler vom European Forest Institute mit Schwerpunkt Waldbrandmanagement, sieht die Ursachen für ein Feuer von einer Dimension, wie es Australien jetzt erlebt, jedenfalls ganz klar in erster Linie in einem Verwaltungs- und Politikversagen und einem völlig unzureichenden Brandschutz auf dem Fünften Kontinent.

„Diese Feuer haben vor 20 Jahren begonnen“

In einem Interview mit dem Deutschlandfunk äußerte der Fachmann, dass die australischen Behörden sich anders hätten vorbereiten können und brachte seine Skepsis gegenüber dem monokausalen Erklärungsmuster Klimawandel zum Ausdruck. Unabhängig davon, ob es den Klimawandel „überhaupt gibt“ oder er „schuld ist an allem“, gebe es in Australien „seit den 80er-Jahren deutliche Hinweise und Warnungen aus den Forstbehörden, aus den Umweltbehörden, dass die Brandlast, die sich auf der Fläche ansammelt, also die verfügbare Vegetation als Brennmaterial für einen Waldbrand oder einen Vegetationsbrand, Ausmaße annimmt, die, wenn sie denn brennen, Klimawandel hin oder her, so viel Energie freisetzen, dass sie nicht zu bekämpfen sind.“

Weiter stellte Held klar: „Diese Feuer, die wir jetzt sehen, haben vor 20 Jahren begonnen zu brennen, im übertragenden Sinne, weil man zu wenig investiert hat in die Prävention und in das Landmanagement und in die Forstwirtschaft, um die Brandlast so weit verringern, dass auch unter extremen Wetterbedingungen die Feuer nicht so intensiv werden können.“

Es lohnt sich übrigens, auch einen Blick auf die Debatte in Australien selbst zu werfen. Schon im Jahr 2013 berichtete die dortige Zeitung Daily Telegraph über hochgradig besorgte Brandschutzexperten, die vor der Entstehung von Riesenfeuern auf der Insel Tasmanien warnten, da die Grünen damals das kontrollierte Abbrennen von besonders stark mit Trockenholz und Dickicht bestandenen Flächen verhinderten.

„Grüne müssen für Todesopfer verantwortlich gemacht werden“

Phil Cheney, der in dem Text als Australiens renommiertester Brandschutzexperte vorgestellt wird, wird in dem Artikel mit der Aussage zitiert: „Es frustriert mich total, dass die Regierung nur ungern Geld für vorbeugende Maßnahmen ausgibt. Sie lässt Hubschrauber durch die Gegend fliegen, weil sie gut aussehen. Besser wäre es, wir würden im Herbst den Rauch von kontrollierten Waldbränden am Himmel sehen.“ (siehe hier)

In einem Kommentar für den renommierten Sidney Morning Herald, der schon am 12. Februar 2009 unter dem Titel „Grüne müssen für Todesopfer verantwortlich gemacht werden“, stellte Miranda Devine fest: „Es war nicht der Klimawandel, der für den Tod von 300 Menschen am vergangenen Wochenende in Victoria verantwortlich ist. Es waren keine Brandstifter. Es war die unaufhaltsame Intensität eines Buschfeuers, das von riesigen Mengen an Grundbrennstoff aufgeladen wurde, der sich über Jahre der Dürre hinweg angesammelt hatte. Es war die Macht der grünen Ideologie über die Regierung, sich den Versuchen zu widersetzen, dieses Risiko zu verringern, bevor ein Megafeuer ausbricht, und die Landbesitzer daran zu hindern, die Vegetation zu roden, um sich selbst zu schützen.“ (siehe hier)

Wer sich die Mühe macht, in australischen Medien zu suchen, der wird noch zahlreiche ähnliche Stimmen finden.

Auffällig beim Blick auf die derzeitige Medienberichterstattung ist auch, dass fast nirgendwo erwähnt wird, dass das derzeitige Extremwetter durch das natürlich auftretende Wetterphänomen El Niño, das durch veränderte Strömungen im ozeanographisch-meteorologischen System des äquatorialen Pazifiks hervorgerufen wird, begünstigt wird.

Schon am 7. November vergangenen Jahres warnte deshalb der Focus: „Vor der Rückkehr des folgenreichen Klimaphänomens El Niño warnt ein deutsch-israelisches Forscherteam. Deren Prognosen haben sich 2015 schon einmal bewahrheitet, als der El Niño so stark wütete wie selten zuvor. Drohen uns im nächsten Jahr schon wieder extreme Dürre, Unwetter und Überflutungen?“

Über El Niño und seine Auswirkungen, beispielsweise die Dürre in Australien, will man aber offensichtlich in den deutschen Zeitungen und Funkhäusern nicht sprechen, denn dem einen oder anderen Bürger könnten ja Zweifel an der monokausalen Erklärungskette des menschengemachten Klimawandels als Ursache für alle Wetterextreme auf dieser Welt kommen. Mit einer solchen Herangehensweise wird dem Mediennutzer dann freilich nur ein ideologisch verzerrtes Bild der Wirklichkeit geboten.