Autorius: SputnikNews Šaltinis: https://de.sputniknews.com/ges... 2020-02-06 13:32:29, skaitė 696, komentavo 0
Nach Thüringer Wahl-Eklat: Mahnwache in ErfurtSowohl zwischen den Bundesländern als auch zwischen den Kreisen und über Gemeindegrenzen hinweg hat die Zahl der Pendler im vergangenen Jahr zugenommen. 60 Prozent aller Beschäftigten arbeiten außerhalb ihrer eigenen Gemeinde. Im Jahr 2000 waren es lediglich 54 Prozent.
Nach Angaben des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung pendelten zuletzt gar 19,3 Millionen Arbeitnehmer. Vor zwei Jahrzehnten waren es noch 14,94 Millionen. Die starke Zunahme liege vor allem am Beschäftigtenzuwachs in den vergangenen Jahren.
Mehr Beschäftigte verlassen auf dem Weg zur Arbeit auch ihren Stadt- oder Landkreis. 2018 waren dies 12,6 Millionen, 2000 nur 9,3 Millionen.
Auch die Länge des Wegs zur Arbeit ist laut dem Bundesinstitut im Schnitt gestiegen: von 14,8 Kilometern im Jahr 2000 auf 16,9 Kilometer im Jahr 2018. Der Trend zu immer weiteren Arbeitswegen soll sich allerdings abgeschwächt haben.
Besonders lang sind die Wege zu den Arbeitsmarktzentren in den dünn besiedelten Räumen abseits der Ballungsräume, erläutern die Forscher. In großen Teilen Mecklenburg-Vorpommerns, Brandenburgs und Sachsen-Anhalts legen Beschäftigte durchschnittlich mehr als 30 Kilometer auf dem Weg zur Arbeit zurück.
Noch immer fahren wesentlich mehr Beschäftigte aus Ostdeutschland zum Arbeiten in die westlichen Bundesländer als in umgekehrter Richtung. 2019 pendelten nach den BA-Zahlen rund 415.000 ostdeutsche Arbeitnehmer in den Westen. Umgekehrt kamen aus Westdeutschland nur 178.000 Beschäftigte zum Arbeiten in den Osten.
Vor allem pendeln regelmäßig Hunderttausende in die Metropolen. An der Spitze der Stadt- und Landkreise steht München. Hier kamen zuletzt rund 390.000 Beschäftigte aus einem anderen Kreis in die Stadt zur Arbeit.
Der bayerischen Hauptstadt folgten Frankfurt am Main (374.000), Hamburg (350.000) und Berlin (315.000). Umgekehrt pendeln aus den großen Städten auch zunehmend Beschäftigte zu Arbeitsplätzen im Umland oder in andere Großstädte, teilte das Bundesinstitut weiter mit.
„Der Druck, im Beruf mobil zu sein und weite Wege zum Arbeitsplatz zurückzulegen, hat in den letzten Jahren unvermindert angehalten“, sagte die Linken-Abgeordnete Zimmermann der Deutschen Presse-Agentur.
Der Preis sei zunehmender Stress, insbesondere bei Fernpendlern, bis hin zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen.
Arbeitgeber müssten Arbeitszeitmodelle finden, die den Beschäftigten Flexibilität einräumen und dem Pendelstress entgegenwirken, forderte Zimmermann. Dass mehr Menschen von Ost nach West pendeln, sei zudem Ausdruck der Niedriglöhne in den neuen Ländern. Der ostdeutsche Arbeitsmarkt werde dadurch noch immer wesentlich entlastet, Probleme würden überdeckt.
mo/sb/dpa