„Politischer Selbstmord der SPD“ – Politologin Ursula Münch im Sputnik-Gespräch
Autorius: SputnikNews
Šaltinis: https://de.sputniknews.com/pol...
2020-01-31 10:07:11, skaitė 682, komentavo 0
Einen
Linksschwenk innerhalb der CDU kann die renommierte Forscherin nicht als Ursache für die schlechten Umfragewerte der Partei erkennen. Sie spricht von einer „Modernisierung“: „Ich würde es nicht als linke Positionen bezeichnen. Das sind Positionen von Minderheiten, die man sich früher nicht zu eigen gemacht hat und wo man inzwischen sagt, wir haben einen homosexuellen Bundesminister. Wir können dann andererseits nicht mehr sagen, das wollen wir nicht. Oder wir wollen keine Gleichberechtigung mit Blick auf Partnerschaft oder Kinderadoption. Im Grunde kann man das Rad schlecht zurückdrehen“, so Münch. Liberale Positionen gegenüber Minderheiten hätten in den Medien und in der Politik ein stärkeres Gewicht, „als ein Teil derjenigen, die die Modernisierung der Gesellschaft ablehnen“. Diejenigen, die das ablehnten, seien nach ihrer Wahrnehmung ein kleinerer Teil der Bevölkerung.
Deswegen sei es rational zu sagen, wir müssen mit der Modernisierungsbewegung innerhalb der Gesellschaft mithalten. „Wenn wir wieder zu dem altern Frauenbild zurückkommen, wenn wir sagen, Umweltpolitik sollen die Grünen machen, dann mag es zwar das konservative Profil der Partei stärken, aber wir finden dann nicht mehr genügend Wähler, die das mittragen. Bei allem, was man der früheren CDU-Parteivorsitzenden Angela Merkel für Vorwürfe gemacht hat, dass sie ihre Partei ein bisschen austauschbar und beliebig gemacht hat, aber dieses Kalkül zu sagen, ‚die Wählerschaft findet ihr in der Mitte!‘, das gilt nach wie vor“, stellt die Leiterin der „Akademie für politische Bildung“ fest.